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Börsen-Zeitung: Fototermin im Weißen Haus

Archivmeldung vom 04.12.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.12.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Auf diesen Termin hätten die Spitzen der drei großen deutschen Autokonzerne wohl gern verzichtet. Doch wer schlägt schon eine Einladung des US-Präsidenten aus? Also werden BMW, Daimler und Volkswagen heute geschlossen im Weißen Haus zu Gesprächen mit Vertretern der US-Administration antreten. Für Daimler und Volkswagen fahren die Konzernchefs Dieter Zetsche und Herbert Diess vor. BMW, der größte Exporteur von Autos "made in the USA", lässt sich von CFO Nicolas Peter vertreten.

Das Treffen ist nicht nur deshalb heikel, weil man an der Seite des US-Präsidenten schnell zum Sidekick für einen Fototermin degradiert wird. Wer wissen will, wie sich das anfühlt, fragt am besten bei Siemens-Chef Joe Kaeser nach. Der Termin ist deshalb riskant, weil die Automanager einbestellt werden, während der Handelskonflikt zwischen der Europäischen Union (EU) und den USA wieder zu eskalieren droht, da Trump in der vergangenen Woche erneut die Einführung von Autozöllen in Aussicht gestellt hat. Kurz zuvor hatte der US-Autobauer General Motors mit der Ankündigung von Stellenstreichungen und Fabrikschließungen in den USA den Präsidenten erbost.

Neue Energie für den Handelsstreit mit der EU kann Trump auch deshalb mobilisieren, weil er im Konflikt mit China die Zeichen gerade auf Entspannung gestellt hat. Vor diesem Hintergrund kommen die Spitzenmanager der deutschen Autobauer nach Washington, die Trump schon im Präsidentschaftswahlkampf 2016 aufs Korn genommen hat. In den geplanten Gesprächen müssen sie aufpassen, nicht zwischen die politischen Fronten zu geraten. Mit Brüssel und Berlin habe man sich abgesprochen, heißt es in den Firmenzentralen dazu.

Das Treffen ist aber auch eine Chance. Um in Washington gute Stimmung zu machen, sind nämlich keine großen Konzessionen nötig, wie der chinesische Staatschef Xi Jinping unter Beweis gestellt hat. Über die Substanz seines Treffens mit Trump am Rande der G20 gibt es unterschiedliche Auffassungen, die Einträge des US-Präsidenten in den sozialen Medien dazu strotzen aber vor guter Laune.

Mit einem ähnlichen Ergebnis wären die deutschen Automanager heute auch zufrieden. Wenn es richtig gut läuft, kündigt Trump via Twitter sogar den Verzicht auf höhere US-Einfuhrzölle an, nachdem er den deutschen Autowerten zum Wochenauftakt schon mit der Ankündigung von sinkenden chinesischen Importzöllen auf die Sprünge geholfen hat. Die Verhandlungen zwischen den USA und der EU laufen nach dem Fototermin weiter.

Quelle: Börsen-Zeitung (ots) von Stefan Paravicini

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