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Mittelbayerische Zeitung: Donum Vitae und die Amtskirche

Archivmeldung vom 27.05.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.05.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Das Leben wird nicht einfacher, es wird vielmehr immer komplizierter. Besonders, wenn in dem einen Leben noch ein zweites Leben heranwächst. Da tauchen so viele "Was-ist-wenn-Fragen" auf, dass es gut ist, wenn es für Frauen und Männer in dieser Situation Rat gibt. "Was ist, wenn ich das alles nicht schaffe?" Schwangere, die noch sehr jung sind, die ohne Partner sind, ohne Einkommen, ohne Ausbildung oder einfach nur ohne Zuversicht, stellen sich diese Frage vielleicht auch unter Einbeziehung der Möglichkeit eines Schwangerschaftsabbruchs.

Dazu benötigen sie den Beratungsschein. Als die katholischen Bischöfe beschlossen, dass die von der Kirche getragene Schwangerenberatung diesen Schein nicht mehr ausstellen darf, war für diese Frauen der Weg in eine Konfliktberatung mit katholischem Hintergrund verbaut. Da schlug die Geburtsstunde von Donum Vitae. Ein Verein von kirchlichen Laien spannte ein Netz für schwangere Frauen - mit dem sonnenklaren Ziel, sie für eine Entscheidung für das Leben starkzumachen. Schon der Name sagt das: Donum Vitae - Geschenk des Lebens. Donum Vitae hilft nicht nur mit Rat, sondern gemeinsam mit dem Verein "Mütter in Not" auch mit Taten, damit Frauen das Leben in ihrem Bauch annehmen können und dieses Leben auch gelingen möge. Am Ende gibt es aber auch den Schein als Nachweis einer Konfliktberatung, die den Weg für Schwangerschaftsabbruch ebnet. Die Entscheidung liegt bei der Frau. Donum Vitae akzeptiert dies. Und weil das Leben nicht einfacher, sondern komplizierter wird, sind in den letzten Jahren viele "Was-ist-wenn-Fragen" dazugekommen. Zum Beispiel die Frage, was ist, wenn mein Kind behindert ist? Die Medizin verfügt heute mit der Pränataldiagnostik über Möglichkeiten, solche Fragen zu beantworten. Doch wie weit sollen sich werdende Eltern auf die Angebote der Pränataldiagnostik einlassen und was tun sie dann mit diesem Wissen? Auch hier begleitet Donum Vitae Menschen bei schweren Entscheidungen und gibt ihnen mit profundem Fachwissen in Fragen der Pränataldiagnostik Orientierungshilfe. Rund 150 000 Menschen nahmen im vergangenen Jahr Beratungs- und Präventionsangebote des Vereins wahr. Mit dieser Arbeit ist es Donum Vitae in den zehn Jahren seines Bestehens gelungen, viele Leben zu retten - zum Beispiel auch mit der Möglichkeit anonymer Geburten, dem Moses-Projekt. So hat Donum Vitae gewissermaßen viele Kinder und es hat viele kleine und große Freunde. Doch es hat seit seiner Geburtsstunde auch einen großen und erbitterten Gegner: die katholische Kirche. Wo immer es möglich ist, werfen die katholischen Bischöfe der kirchlichen Laienorganisation Knüppel zwischen die Beine. Als besonders eifrig erweist sich dabei der Regensburger Bischof, der jüngst dem langjährigen Vorsitzenden des Zentralkomitees der Katholiken und ehemaligen Kultusminister Hans Maier untersagte, in kirchlichen Räumen in Regensburg seine Autobiografie vorzustellen - auch, weil Maier einer der Geburtshelfer von Donum Vitae war. Damit gelang es dem Regensburger Oberhirten wieder einmal, einem Teil seiner Schäfchen die Zornesröte ins Gesicht zu treiben. Dabei stünde doch Versöhnung so dick im Programm der Kirchenherren. Bei den Sündern in eigenen Reihen, die im Umgang mit Kindern so sehr gefehlt haben, klappt das durchaus. Doch für Kirchenlaien, die schwangeren Frauen in Nöten Mut zum Leben machen, sie aber ernst genug nehmen, um ihre Entscheidung zu akzeptieren, gibt es keine Gnade. Leider.

Quelle: Mittelbayerische Zeitung (ots)

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