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WAZ: Deutsche Industrie bricht ein - 2009, Jahr der Unsicherheit

Archivmeldung vom 03.01.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.01.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Das Jahr 2009 wird ein Jahr der Unsicherheit. Weil Unternehmen Pleite gehen, weil Menschcn Angst um ihre Arbeitsplätze haben, weil Wirtschaftsinstitute mit ihren Prognosen wohl wieder danebenliegen, weil kaum einer Zuversicht verbreitet.

Das Übel mit der Unsicherheit begann schon mit den Neujahrsansprachen. NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers rief zum Kampf gegen die Krise auf. Kanzlerin Angela Merkel zog Steuersenkungen in Erwägung, gegen die sie sich so lange gewehrt hatte. Das würde sie doch nicht tun, wenn es uns gut ginge, könnte man meinen.

Der Mensch aber will endlich verlässliche Antworten darauf haben, wie schlecht es ihm und seinem Umfeld wirklich geht. Er selbst weiß es nämlich nicht so genau. Natürlich, das Geld sitzt nicht mehr so locker, aber der Kühlschrank ist voll und der Autotank auch. Solcher Gegensatz verwirrt. Vielleicht verzichtet der Mensch auf den Sommerurlaub, was die Reisebranche schon jetzt in Schrecken versetzt. Aber geht es einem deswegen wirklich schlecht, muss darum Pessimismus überwiegen?

Es gibt berechtigte Ansätze für ein düsteres Jahr 2009. Deutsche Unternehmen schränken zum fünften Mal in Folge ihre Produktion ein und bauen Arbeitsplätze ab, wie aus dem jüngsten Einkaufsmanager- index hervorgeht. Die Wirtschaftsauskunft Creditrefom erwartet eine Pleitewelle. Die elf wichtigsten Branchenverbände prognostizieren wenig Hoffnungsvolles.

Trotzdem ist die Behauptung nicht gewagt, dass es zu ausladender Schwarzmalerei keinen besonderen Anlass gibt. Das meinen auch wesentliche Wirtschaftsführer wie Wulf Bernotat (Eon), Wendelin Wiedeking (Porsche) oder Herbert Lütkestratkötter (Hochtief). Mit anderen haben sich die Manager in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung gegen prognostizierten Pessimismus ausgesprochen, durch den Verbraucher überhaupt manchen Einkauf einstellen und Firmenkunden mit Bestellungen geizen.

Die deutsche Wirtschaft hat gegenüber der globalen Konkurrenz Vorteile, die sich in der Krise besonders bewähren. Sie verfügt über exzellentes technisches Wissen. Qualitativ hochwertiger wird in keinem Land der Erde gearbeitet. Deswegen können wir uns etwa im Export gegen Millionen Tonnen Ramsch aus China behaupten.

2009 ist auch ein Jahr der Entscheidung zwischen Unsicherheit und Pessimismus oder optimistischem Agieren. Diese Entscheidung muss aber jeder für sich treffen. 

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (von Wolfgang Pott)

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