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Flüchtlinge und die unzulässigen Verweise auf die Vergangenheit

Archivmeldung vom 07.09.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.09.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Ist es schlichtes Unwissen oder pure Demagogie? Man muss sich schon Gedanken machen über die Aussagen einiger Politiker, die den Strom der Vertriebenen nach dem Krieg mit den aktuellen Flüchtlingsströmen gleichsetzen wollen.

Grundsätzlich ist festzuhalten: Bei den deutschen „Flüchtlingen“ nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs handelte es sich nicht um Flüchtlinge, sondern um Vertriebene. Das ist ein wesentlicher Unterschied! Die deutschen Ostgebiete sollten „vom deutschen Element gereinigt“ werden, haben die Alliierten wörtlich in den Potsdamer Verträgen bestimmt. Jene Vertriebenen sind zumeist nicht vor Krieg geflohen, und schon gar nicht wollten sie ihre Heimat verlassen. Sie mussten nach Westen ziehen, weil die alliierten Sieger es so befohlen haben. Auch diese Völkerwanderung war also die Folge angelsächsischer Machtpolitik, genauso wie die aktuelle. Deutschland, der ewig wirtschaftlich überlegene Konkurrent, sollte so klein wie irgend möglich gemacht werden.

Die Vertriebenen waren Deutsche und konnten die Sprache

Diese Vertriebenen heute mit den aktuellen Flüchtlingsströmen zu vergleichen, empfinde ich als äußerst perfide, denn es gibt eine Reihe von Gründen, die eine solche Gleichsetzung verbieten. Der erste Punkt ist, dass alle Vertriebene Deutsch als Muttersprache hatten. Sie alle brachten dieselbe (Schul-)Bildung mit, inklusive ihrer wertvollen Berufsausbildung. Obwohl sie aus Kulturkreisen kamen, die sich durch regionale Eigenheiten durchaus von den Gepflogenheiten der Aufnahmeregionen unterschieden, waren sie alle fest in der deutschen Kultur verankert. Dennoch waren sie keineswegs überall willkommen, mussten manchmal sogar neue Gemeinden gründen. Aber sie waren deutsch und brachten Fähigkeiten mit, die dringend zum Wiederaufbau benötigt wurden. Nicht nur das.

In unterentwickelten Gegenden wie zum Beispiel dem Allgäu haben Vertriebene geradezu Entwicklungshilfe geleistet. Sie hatten im Durchschnitt ein höheres Bildungsniveau als die „Eingeborenen“ und brachten Fähigkeiten mit, die für die industrielle Entwicklung dringend gebraucht wurden. Siehe Neugablonz und andere. Diese Menschen jetzt mit Zuwanderern aus Afrika gleichzusetzen, bedarf schon einer gehörigen Chuzpe – oder einer völligen Ignoranz für historische Wahrheiten.

Die Vertriebenen teilten den christlichen Wertekanon

Noch krasser wird es allerdings, wenn die Reisebedingungen von damals mit den heutigen verglichen werden. Von etwa 18 Millionen Vertriebenen sind schätzungsweise sechs Millionen auf dem Weg nach Westen umgekommen. Sie wurden vor allem in Polen ihrer gesamten Habe beraubt, inklusive ihres letzten Kanten Brotes. Der Weg führte nicht durch mediterranes Klima, sondern durch harten Winter. Keiner von ihnen kam in so wohlgenährtem Zustand hier an, wie die heutigen Flüchtlinge. Wie gehirngewaschen muss man sein, die Vertriebenen auch nur in die Nähe von Mittelmeerflüchtlingen zu stellen?

Wer nach dem Krieg aus anderen Kulturkreisen in Deutschland Aufnahme gefunden hat, der bedankte sich dafür, indem er sich der deutschen Kultur angepasst, sie adaptiert hat. Mein Vater, von Stalin zum Tode verurteilt und entflohen, hatte bereits vor seiner Ankunft in Deutschland die Sprache erlernt. Er ging dann so weit, mir als Kind kein Wort Russisch beizubringen, was ich sehr bedauere. Sein Argument war: Meine Kinder sollen Deutsche sein; sie sollen nicht in dem Bewusstsein leben, ihre Heimat wäre in Russland. Damit bin ich beim wesentlichen Punkt, was Integration anlangt.

Voraussetzung für gelungene Integration ist die perfekte Beherrschung der deutschen Sprache. Das ist allerdings schwierig, wenn beide Elternteile kaum oder gar nicht deutsch können. Wir müssen schon seit Jahrzehnten beobachten, wie zum Beispiel Zuwanderer aus der Türkei und ihre Nachkommen einen sehr eigenwilligen Umgang mit der deutschen Sprache entwickelt haben und ihre Parallelgesellschaft sogar pflegen. Dann die Religion. Die Vertriebenen waren Christen. Auch wenn es diesbezüglich mitunter Reibungspunkte geben konnte – etwa wenn es Evangelische in ein tief katholisches Dorf in Bayern verschlagen hatte – so waren die Ankömmlinge doch grundsätzlich im Geiste des christlichen Wertekanons erzogen. Diese ethisch-moralische Übereinstimmung war per se ein verbindendes Element und deshalb verbietet sich auch in dieser Hinsicht ein Vergleich mit muslimischen Zuwanderern.

Die Vertriebenen etablierten keine Parallelgesellschaften

Auch der Vergleich mit Gastarbeitern ist nicht angebracht. Diese wurden gerufen, mussten bestimmte Qualifikationen mitbringen und kamen in dem klaren Bewusstsein, dass sie wieder gehen würden. Dass dieses Prinzip dann von der ersten Generation von Gutmenschen aufgegeben worden ist, hat bereits Helmut Schmidt zu der Aussage veranlasst, dass Deutschland über seine Aufnahmekapazität belastet ist. Dennoch waren sie eine Bereicherung, vor allem dann, wenn sie aus verwandten Kulturkreisen kamen. Mit Italienern, Spaniern, Griechen etc. gab es nie Probleme. Mit den Zuwanderern aus dem kulturell entfernteren türkischen Raum sieht es da schon anders aus. Ganz zu schweigen von Migranten aus dem arabischen Raum, die sich vorzugsweise in Berlin niedergelassen haben: Mafiös strukturierte, hoch kriminelle arabische Großclans schikanieren die einheimische Bevölkerung und beschäftigen die Polizei in nicht mehr tolerabler Weise.

Die Qualitätsmedien bläuen den Bürgern ein, dass unbedingt jedem geholfen werden muss, der sich auf den Weg zu uns gemacht hat, aus welchen Motiven auch immer. Da wird dann das Bild eines ertrunkenen kleinen Jungen auf die Titelseite gebracht, um den Letzten auf Linie zu bringen. Aber auch dieses erschütternde Bild muss differenziert betrachtet werden. Die Schwester des Familienvaters lebt in Kanada. Sie hat dort einen Asylantrag für ihren Bruder mit Familie gestellt, der von der kanadischen Behörde abgelehnt wurde. Also macht sich der Mann, der bereits englisch spricht, auf nach Germania. Er bezahlt viel Geld dafür, seine Familie auf einem untauglichen Boot einzuschiffen. Damit hat er seine Familie in Lebensgefahr gebracht und mit dem Tod seiner Familie den ultimativen Preis bezahlt. Das Bild des toten Jungen am Strand evoziert das Mitgefühl des Betrachters, keine Frage. Dennoch muss das Verhalten des Familienvaters auch strafrechtlich bewertet werden, denn er ist derjenige, der entschieden hat, seine Familie in Lebensgefahr zu bringen. Er war schon in der Türkei und hätte dort bei der deutschen Botschaft einen Asylantrag stellen können. Das hat er nicht getan, weil er davon ausgehen musste, dass sein Antrag abgelehnt worden wäre, genauso wie in Kanada.

Die Vertriebenen haben sich angepasst und integriert

Unsere Kanzlerin hat bereits forsch erklärt, dass deutsche Bauvorschriften „flexibilisiert“ werden müssen, wenn es um Flüchtlingsunterkünfte geht. Explizit hat sie Brandschutzvorschriften genannt. Nun muss man aber bedenken, dass gerade Zuwanderer aus dem arabischen Raum nicht mit dem Umgang von deutschen Öfen und Herden vertraut sind oder mit Elektrizität anders, nachlässiger umgehen, als wir für unumgänglich erkannt haben. Ist es dann wieder ein fremdenfeindlicher Akt, wenn in diesen Unterkünften Feuer ausbricht, weil die Brandschutzvorschriften gelockert worden sind? Ist es dann nicht die Kanzlerin selbst, die hierfür die Verantwortung zu tragen hat? Es kann nicht sein, dass in Deutschland lange erarbeitete Standards aufgegeben werden, weil wir vom Flüchtlingsstrom überfordert sind. Um es nochmals zu sagen: Mit den Vertriebenen gab es derartige Verfahren oder Probleme nicht.

Ich bin es leid, dass Menschen – Deutsche sind auch Menschen – in die „rechte Ecke“ verbannt werden, die sich kritisch-konstruktiv der Sorgen der Bürger annehmen. Dass eine emotional hoch aufgeladene Pro-Asyl Pressekampagne gefahren wird, die verhindert, das Problem rational zu behandeln. Dass auf Ungarn eingeprügelt wird, weil es restlos überfordert ist und nur noch mit Notmaßnahmen über die Runden kommt. Ja, auch ich als Migrantenkind will Hilfsbedürftigen Schutz und Aufnahme gewähren. Aber das geht nur, wenn klar unterschieden wird zwischen Hilfsbedürftigen und Wirtschaftsflüchtlingen, die sofort abgeschoben werden müssen. Ja, wir brauchen ein Einwanderungsgesetz, aber bis dahin dürfen wir nicht zulassen, dass untaugliche Vergleiche mit Vertriebenen demagogisch eingesetzt werden. Und wir müssen die Wurzel des Übels benennen: Es sind unsere Waffenexporte und die gnadenlose imperiale Politik der USA. Wenn wir den USA nicht endlich die rote Karte zeigen, wird das Flüchtlingsproblem – weltweit – nicht zu lösen sein.

Hier noch einige Zitate von Politikern, die von vorausschauend besorgt bis abscheulich zynisch reichen. Sie bedürfen keines weiteren Kommentars:

Willy Brandt (SPD): „Es ist aber notwendig geworden, dass wir sehr sorgsam überlegen, wo die Aufnahmefähigkeit unserer Gesellschaft erschöpft ist und wo soziale Vernunft und Verantwortung Halt gebieten.“

Richard von Weizsäcker (CDU): „Nur wenn es gelingt, wirksame Maßnahmen gegen einen weiteren Ausländerzuzug zu ergreifen, nur dann werden wir mit denen, die hier verbleiben, zu einer menschenwürdigen Mitbürgerschaft kommen.“

Heinz Kühn (SPD): Unsere Möglichkeiten, Ausländer aufzunehmen, sind erschöpft... Übersteigt der Ausländeranteil die Zehn-Prozent-Marke, dann wird jedes Volk rebellisch.“

Herbert Wehner (SPD): „Wenn wir uns weiterhin einer Steuerung des Asylproblems versagen, dann werden wir eines Tages von den Wählern, auch unseren eigenen, weggefegt.“

Otto Schily (SPD): „Jedes Jahr kommen etwa 100.000 Flüchtlinge nach Deutschland. Davon sind nur drei Prozent asylwürdig. Der Rest sind Wirtschaftsflüchtlinge. Da darf man die Frage stellen, ob unser System besonders effizient ist.“

Helmut Kohl (CDU): „Die Zahl der Asylanten steigt von Monat zu Monat. Ich bin nicht gewillt, diese Entwicklung tatenlos hinzunehmen. Die Sorgen der Bevölkerung müssen ernst genommen werden, denn die Bundesrepublik Deutschland ist kein Einwanderungsland und darf es auch nicht werden.“

Prof. von Arnim, Verfassungsrechtler und Parteienkritiker: „Das Grundübel unserer Demokratie liegt darin, dass sie keine ist. Das Volk, der nominelle Herr und Souverän, hat in Wahrheit nichts zu sagen. Besonders krass ist es auf Bundesebene entmündigt, obwohl gerade dort sie wichtigsten politischen Entscheidungen fallen.“

Jürgen Trittin (Grüne): „Deutschland verschwindet jeden Tag etwas mehr, und das ist gut so.“

Vorstand der Grünen, München: „ Es geht nicht um Recht und Unrecht in der Einwanderungsdebatte, uns geht es zuerst um die Zurückdrängung des deutschen Bevölkerungsanteils in diesem Land.“

Daniel Cohn-Bendit (Grüne): „Wir, die Grünen, müssen dafür sorgen, so viele Ausländer wie möglich nach Deutschland zu holen... Dann werden wir den Stimmenanteil haben, den wir brauchen, um diese Republik zu verändern.“

Mehr über die Denkweise der Grünen finden Sie hier.

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„Auf nach Germania“ heißt das hochaktuelle Buch von Dr. Schrötter, das sich wie ein Krimi liest. Der Insider hat als Staatsekretär Einblick erhalten in die Flüchtlings- und Einwanderungspolitik der Regierung. Er kommt zu dem Schluss, dass es eine solche nicht gibt, nie gegeben hat. Er nennt Namen von denjenigen, die sich besonders negativ in diesem Bereich hervorgetan haben. Zum Beispiel Ex-Außenminister Fischer. Seine zitierten Äußerungen dazu sind wirklich entlarvend. Ein Buch, das tief in die Hintergründe führt und so einen wichtigen Beitrag zur aktuellen Diskussion leistet. Im Buchhandel oder direkt beim Verlag zu bestellen. Hier anklicken.

Wer mehr über die Schicksale der Vertriebenen erfahren will, dem empfehle ich mein Buch „England, die Deutschen, die Juden und das 20. Jahrhundert“.  Darin widme ich einen ausführlichen Teil darüber, wie es Vertriebenen in Tschechien und Polen ergangen ist. Ich bringe den unwiderlegbaren Nachweis, dass mindestens 6.000.000 Deutsche aus den Ostgebieten auf dem Weg nach Westen grausam ermordet worden sind. Im Buchhandel oder direkt vom Verlag zu bestellen. Hier anklicken.

Quelle: Leserkommentar von Peter Haisenko - München

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