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Rheinische Post: Auch der Pöbel macht Geschichte

Archivmeldung vom 04.06.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.06.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Nicht nur "Männer machen Geschichte" (so behauptete es einst der Historiker Heinrich von Treitschke), auch der Pöbel macht Geschichte. Nicht selten besteht der Pöbel zum größten Teil aus Männern. Dazu muss man sich beispielsweise die Auftritte der Hooligan-Proleten anschauen, die immer wieder den herrlichen Volkssport Fußball diskreditieren. Dazu dienen auch Erinnerungen an die berüchtigten, regelmäßig wiederkehrenden Chaostage von Hannover.

Da wurden unter den Augen der Polizei Geschäfte geplündert, Eigentum zerstört, Menschen verletzt. Die jüngste Lehrstunde des wiederkehrenden Irrsinns bietet Rostock, wo es Anhängern des reisenden europäischen Krawall-Gewerbes einmal mehr gelungen ist zu tun, worum es diesem rätselhaften Gesindel einzig zu tun ist: Aggressionen auszuleben, in Aktion zu treten, ein gewaltig-gewaltsames Fanal gegen die Ordnung und deren staatliche Hüter zu setzen, und koste es die eigene Gesundheit, das eigene Leben. Der neuerliche Exzess ist ein weiteres Glied in der Kette von Belegen dafür, dass Dummheit und Gewalt unsterbliche Geschwister sind. Der Göttinger Soziologe Wolfgang Sofsky kommt in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" zu dieser düsteren Schlussfolgerung: Mit einem gewissen Potential von Gewaltbereitschaft junger Männer müsse jede Gesellschaft umgehen, solange sie ihren Nachwuchs nicht in den Krieg schicken wolle. "Mit einem gewissen Potential von Gewaltbereitschaft junger Männer umgehen" - auf Rostock bezogen heißt das: Eine politisch generell gewollte und polizeilich befolgte Deeskalations-Strategie ziert zwar den Rechtsstaat, der eben kein Polizeistaat sein will und sein darf; aber diese Strategie ist besonders auf Wachsamkeit, funktionierenden Informationsaustausch der Sicherheitskräfte und gegebenenfalls auf deren zupackende Härte angewiesen, damit die Krieger vom "Schwarzen Block" nicht zum Tatort und zur Tat schreiten können.
Die Leidtragenden, ob in Rostock oder anderswo, sind zunächst die Einsatzkräfte der Polizei, denen von Teilen der Linkspartei - man ahnte es bei diesen listig-schäbigen Krisengewinnlern - eine Mitschuld an den Ausschreitungen gegeben wird. Aber auch die vielen Menschen, die an der Ostsee von ihrem Grundrecht auf Demonstrationsfreiheit Gebrauch machen, geraten zu Unrecht in Verdacht, sie stünden den Steinewerfern und Brandstiftern näher als denjenigen, die für Recht und Ordnung zu sorgen haben. Die Demonstranten mit ernsthaften Anliegen müssen im eigenen Umfeld besser die Spreu vom Weizen trennen. Den Gewalttätern ist das Wohl der Welt, sind gerechter verteilte Chancen auf dem Globus egal. Sie nutzen - auch das war schon vor "Rostock" so - den Schutz der friedfertigen Menge, um blitzschnell aus ihr heraus zu agieren. Man muss sie isolieren, festnehmen, inhaftieren.

Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post

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