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Westdeutsche Zeitung: 2 000 000 000 000 Euro Rekordverschuldung

Archivmeldung vom 14.04.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.04.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Eine Zwei und dahinter zwölf Nullen. Die zwei Billionen Euro Staatsverschuldung klingen beängstigend. Gründe: Die Schulden haben sich innerhalb von 20 Jahren fast vervierfacht. Jeder von uns ist statistisch gesehen mit 25 000 Euro dabei. Die Frage bewegt, ob wir denn fair handeln, wenn wir solche Hypotheken künftigen Generationen aufbürden.

Untergangspropheten malen gar die Zahlungsunfähigkeit des Staates, daraus folgende Geldentwertung und den Zusammenbruch der Weltwirtschaft an die Wand. Haben sie Recht? Was bedenklich stimmt: Die Schulden sind auf 83 Prozent der Wirtschaftsleistung angewachsen. Anders ausgedrückt: Nur wenn alles in Deutschland verdiente Geld zehn Monate lang ausschließlich zur Schuldentilgung eingesetzt würde, wäre die gesamte Last weg. Dass das utopisch ist und eine komplette Rückzahlung auch in zehn Jahren nicht geleistet werden kann, ist klar. Besorgniserregend klingt zudem, dass ausgerechnet der Bund, der für zwei Drittel der Schulden zuständig ist, sich aktuell besonders ungehemmt am Kapitalmarkt versorgt. Die Länder sind genügsamer und die oft gescholtenen Städte- und Gemeinden sogar noch zurückhaltender. Dennoch besteht Hoffnung. Ein schlichter Vergleich mit einem Privathaushalt zeigt: Wenn der 30 000 Euro pro Jahr einnimmt und 25 000 Euro Schulden wegen Konsumausgaben hat, ist das schlimm. Wenn jedoch solide Werte, etwa ein Eigenheim, dagegen stehen, dann beunruhigen auch viel höhere Darlehen keinen Menschen. Der Staat - der Vergleich ist natürlich grob vereinfacht - besitzt ebenfalls Werte, zum Beispiel Unternehmensbeteiligungen, Immobilien, Straßen. Außerdem ist Deutschland insgesamt ein reiches Land. Allein die Wertpapiere, die inländische Kunden halten, entsprechen mit zwei Billionen exakt der derzeitigen Staatsverschuldung. In Panik müssen wir nicht verfallen. Eine maßvolle Neuverschuldung oder gar eine Reduzierung der Verbindlichkeiten wären jedoch wünschenswert. Hoffnung darauf gib es, etwa wenn die neue Prognose des Internationalen Währungsfonds Deutschland in Sachen Haushaltsdefizit 2011 sogar die Rolle eines Musterknabens bescheinigt.

Quelle: Westdeutsche Zeitung

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