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Neue Westfälische: Kulturhauptstadt Europas "Ruhr 2010"

Archivmeldung vom 09.01.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.01.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Das neue Jahr fängt unruhig an: Millionen Kreditkarten funktionieren nicht richtig, der Winter zeigt unserer ach so mobilen Gesellschaft ihre Grenzen auf und in der Politik geht's kaum voran. Die ewig gleichen Themen werden ermüdend hin und her gewälzt, ohne dass Durchbrüche sich abzeichnen. Es ist zum Gähnen.

Gut, dass es die Kultur gibt. Die hat es zwar schwer in Zeiten chronisch leerer Kassen, aber auf sie ist Verlass: Sie liefert uns Abwechslung vom Alltag, sie klärt uns auf, bildet uns weiter, bereitet Unterhaltung und Freude, ist Lebenselixier und Ablenkung zugleich. Friedrich Schiller brachte es einst in seinen Briefen über die ästhetische Erziehung des Menschen sehr schön auf den Punkt, was die Kultur für den Menschen bedeutet, als er schrieb: "Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt." Was die Kultur uns Menschen bringen, was sie für den Wandel einer ganzen Region bedeuten kann, das spiegelt auch das Ruhrgebiet wider. Längst ist der nach London und Paris drittgrößte Ballungsraum Europas, in dem 5,3 Millionen Menschen aus 140 Nationen in 53 Städten leben, nicht mehr der Pott, in dem die Schwerindustrie brodelt, sondern eine herausragende Kulturregion, in der die Kultur in mehr als 200 Museen, 100 Konzertstätten, 120 Theatern und rund 100 Kulturzentren hochkocht und Menschen - auch von außerhalb - in diese Metropolregion lockt. Gerade die Kultur hat zum Wandel des Ruhrgebiets beigetragen, ist ein entscheidender Standortfaktor geworden. Insofern trägt das Ruhrgebiet neben Istanbul und der Stadt Pécs in Ungarn zu Recht den Titel "Kulturhauptstadt 2010". Unter dem Motto "Wandel durch Kultur - Kultur durch Wandel" wartet die deutsche Kulturhauptstadt ab heute mit 2.500 Veranstaltungen und 300 Projekten auf. Mehr als 120 Millionen Euro investiert das Land in das Großprojekt. 50 Millionen davon kommen von der Europäischen Union. Sicher, viel Geld, das hier fließt. Doch das Geld ist richtig investiert, denn der Wandel des Ballungsraumes Ruhr ist längst nicht abgeschlossen. Gerade auch mittels der Kultur kann er weiter vorangetrieben werden, die Identität der Menschen gestärkt, die Bekanntheit der Region gesteigert und das Klischee vom grauen Kohlenpott aus den Köpfen der Menschen in Europa hoffentlich endgültig vertrieben werden. Doch eines sollte auch klar sein: Kulturförderung darf sich nicht auf temporäre Ereignisse wie dieses Kulturhauptstadtjahr beschränken. Auch in Krisenzeiten bleibt sie eine wichtige Aufgabe - auch wenn die Kassen nicht gerade prall gefüllt sind. Denn Kultur macht unser Menschsein in weiten Teilen aus, macht das Leben oft erst lebenswert und trägt zum gesellschaftlichen Wandel entscheidend bei. Nehmen wir also in diesen ungemütlichen ersten Tagen des unruhigen neuen Jahres Herbert Grönemeyers neue Ruhr-Hymne, die bei der heutigen Eröffnungsfeier in Essen Premiere hat, ernst und folgen seiner Aufforderung: "Ich mein ja nur: Komm zur Ruhr."

Quelle: Neue Westfälische

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