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Neue Westfälische (Bielefeld) Londoner Afghanistan-Konferenz

Archivmeldung vom 29.01.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.01.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Wer für den sofortigen und unbedingten Abzug aller ausländischen Truppen oder wenigstens der deutschen eintritt, der wird der Londoner Afghanistan-Konferenz nichts abgewinnen können. Außer vielleicht, dass es so etwas wie eine Abzugsperspektive für das Jahr 2014 gibt. Für Lobeshymnen besteht angesichts der verfahrenen Situation in dem Land am Hindukusch kein Anlass.

Aber einiges, was jetzt auf den Weg gebracht worden ist, ist eine wichtige Weichenstellung. Richtig ist etwa der geplante Schuldenerlass für Afghanistan. Richtig ist auch die Verdoppelung der Entwicklungshilfe auf 430 Millionen Euro jährlich. Wobei anzumerken ist, dass sich das neben den Kriegskosten noch bescheiden ausnimmt. Aber immerhin wird so wenigstens der Versuch unternommen, die Gewichte wieder in Richtung Wiederaufbau zu verschieben und zu einer politischen Linie zurückzufinden, wie es sie vor acht Jahren gab. Richtig ist ebenfalls die klare Ansage an den Präsidenten Hamid Karsai, endlich Verantwortung für das ganze Land zu übernehmen, gegen Korruption vorzugehen und seinen Beitrag zur Stabilisierung zu leisten. Das muss überprüfbar erledigt werden. Und richtig ist nicht zuletzt, nichts unversucht zu lassen, um Kämpfer von ihrem Weg in den Terror abzubringen. Wenn das mit Geld möglich ist, sei's drum. Aber man kann auch den bei der verschobenen Präsidentenwahl unterlegenen Abdullah Abdullah verstehen, der mit den für den Aussteigerfonds vorgesehenen 350 Millionen lieber denen helfen würde, die nie etwas mit Terror zu tun hatten. Fragt sich ohnehin, wie das Geld konkret ausgezahlt wird. Legen künftige Ex-Taliban ihren Mitgliedsausweis mit Eintrittsdatum vor? Außerdem: Man sollte sich von dem gutgemeinten Plan auch deshalb nicht allzu viel erwarten, weil in Afghanistan  ein aussteigewilliger Talib schnell ein toter Talib sein kann.

Quelle: Neue Westfälische

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