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Allgemeine Zeitung Mainz: Rufschädigung

Archivmeldung vom 05.07.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.07.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Unesco hat entschieden; Dresden hat zwar noch eine Gnadenfrist, aber angesichts der verhärteten Fronten zwischen der Stadt und den Verwaltern des Welterbes scheint sicher, dass Dresden 2009 von der Liste gestrichen werden wird. Ob diese Brücke nun tatsächlich so katastrophal für die Elblandschaft ist oder nicht, ist fast schon sekundär.

Das Komitee will einzigartige Landschaften und Monumente nach strengen Kriterien schützen, und die Drohung, den prestigeträchtigen Titel abzuerkennen, ist seine einzige Handhabe. Das rüde Vorgehen der Sachsen hat dabei die Denkmalschützer so brüskiert, dass das Thema Brücke für sie zum roten Tuch geworden ist. Nur so ist auch die wahrscheinliche Ablehnung der von den Rheinland-Pfälzern gewünschten Brücke im Mittelrheintal nachzuvollziehen. Ob eine Rheinquerung in Form eines Tunnels akzeptiert würde, auch das entscheidet sich bis Samstagabend in Quebec. Der Unterschied zu Dresden indes ist unübersehbar: Die Regierung in Mainz hat immer klar gestellt, dass sie nichts tun wird, was den Welterbetitel gefährden könnte. Dresden dagegen nimmt die Aberkennung des Siegels gegebenenfalls hin - das gab es bisher nur einmal in der Welterbegeschichte, im Oman. Natürlich hat Dresden mit Frauenkirche, Zwinger und all den anderen Sehenswürdigkeiten eine solche Anziehungskraft, dass weiter Touristen kommen werden, ein ernsthafter wirtschaftlicher Schaden ist nicht zu befürchten. Der Imageverlust aber wäre desaströs - und das nicht nur für die Stadt selbst. Weltweit wird im Gedächtnis hängen bleiben, dass Deutschland nicht willens und in der Lage ist, seine Schätze sorgsam zu behandeln und zu schützen. Eine beschämende Aussicht. Dresden beschädigt mit seiner Dickköpfigkeit deshalb nicht nur den eigenen Ruf, sondern den der gesamten Republik.

Quelle: Allgemeine Zeitung Mainz (von Stefanie Widmann)

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