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Allg. Zeitung Mainz: Höchste Wachsamkeit

Archivmeldung vom 17.04.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.04.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

"Ach, reines Glück genießt doch nie, wer zahlen soll und weiß nicht wie." Wilhelm Buschs Reim können immer mehr Haushalte in Deutschland nachvollziehen. Im Durchschnitt kostet heute gut 1,03, was vor einem Jahr noch für einen Euro zu haben war.

Das hört sich nicht sonderlich schlimm an, doch der Durchschnittswert ist nicht besonders aussagekräftig. Ein Blick auf Eier, Milch und Heizöl dafür umso mehr: Hier sind die Preise geradezu explodiert. Da nützt es Otto Normalverbraucher wenig, wenn selten gekaufte Produkte sogar billiger werden. Die Folgen der Teuerung sind für weite Bevölkerungsschichten gravierend, vor allem auf lange Sicht. In früheren Jahren konnten die Gewerkschaften die Inflationsrate locker in der nächsten Tarifrunde ausgleichen. Das ist längst nicht mehr so leicht möglich. Das Lohnniveau vieler Beschäftigter stagniert bestenfalls. Rentner spüren die Entwicklung noch stärker, denn viele Ältere können ihr nicht wie Arbeitnehmer durch Mehrarbeit oder einen Zusatzjob begegnen. Und Hartz-IV-Empfängern zerrinnt die Grundsicherung zwischen den Fingern, weil die Unterstützung nicht schnell genug angepasst wird. Die Politik hat nur wenig Einfluss auf die Preise. Denn steigende Energie- und Nahrungsmittelkosten sind ein weltweites Phänomen. Nur die europäische Zentralbank hat über ihre Zinspolitik einen kleinen Hebel in der Hand, den sie derzeit zwar klug, aber noch wirkungslos bedient. Wird die Inflationsrate langfristig nicht auf ein niedriges Niveau gedämpft, wird der Wohlstand hierzulande nachhaltig schwinden. Drei Jahre drei Prozent Teuerung ohne Lohnausgleich sind rund zehn Prozent Kaufkraftverlust. Da ist höchste Wachsamkeit gefragt.

Quelle: Allgemeine Zeitung Mainz

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