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Rheinische Post: Präsident Obama

Archivmeldung vom 20.01.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.01.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Er ist der neue Lincoln, der neue Roosevelt, der neue Kennedy, das alles natürlich nur auf Kredit. Wie Lincoln soll er die zerstrittene Nation einen, Parteigräben zuschütten und den Grundsatz hochhalten, dass jeder die gleichen Chancen hat.

Wie Roosevelt soll er der Wirtschaft in schwerster Krise mit einem zweiten "New Deal" neues Leben einflößen. Wie Kennedy soll er die Amerikaner so motivieren, dass sie sich wieder für den Dienst am Gemeinwohl begeistern, statt nur ihr Ego zu pflegen. Kurzum, einen mächtigen Schub soll er dem Land geben. Wenn Barack Obama heute seinen Amtseid ablegt, dann lasten auf seinen Schultern Erwartungen, die ein Normalsterblicher schlicht nicht erfüllen kann. Enttäuschungen sind programmiert. Und ob Obama als guter, mittelmäßiger oder gar schwacher Präsident in die Annalen eingeht, das wird nicht im Pomp der großen Feier entschieden, sondern in der Härte des Regierungsalltags. Der Mann erbt zwei Kriege und ein ökonomisches Desaster. Noch kann niemand sagen, wie er im Nervenpoker weltpolitischer Krisen agiert. Nur mit einem kollektiven Kraftakt, betont er, ist die Wende zu schaffen, eine Wende, bei der Irrtümer und Rückschläge unvermeidbar sein werden.

Quelle: Rheinische Post

 

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