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Südwest Presse: zum Thema Zwangsehen

Archivmeldung vom 10.05.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.05.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die FDP legt zurecht den Finger in die Wunde: Eltern, die ihre Kinder gegen deren Willen verheiraten, sollen nicht auf das Verständnis des Staates hoffen können. Hochzeiten gegen den Willen der Betroffenen sind weder als Elternrecht zu achten noch als kulturelle Gepflogenheit, die über den Freiheitsrechten der jungen Frauen und Männer steht. Es ist überfällig, auch mit dem Strafrecht klarzustellen, was die Gesellschaft hierzulande nicht akzeptiert.

Damit allein ist es jedoch nicht getan. Wer junge Menschen vor Anmaßungen ihrer Familie wirklich schützen will, muss an mehreren Schrauben drehen. So müssen junge Menschen - meist Mädchen - die vor ihrer Familie fliehen, eine Chance haben, sich ein neues Leben aufzubauen. Sie brauchen Perspektiven und Sicherheit. Ein Verweis auf bestehende Frauenhäuser reicht da nicht. Nicht selten sind die Adressen dieser Anlaufstellen bekannt. Wütende Familienmitglieder haben damit ein leichtes Spiel. Der Mord an Mädchen, die vermeintlich gegen die Ehre ihrer Familie verstoßen haben, sind trauriger Beleg dafür, wie ernsthaft das Problem ist. Mindestens ebenso gravierend ist die Neuformulierung des Rückkehrrechts für junge Menschen, die während der Ferien im Heimatland der Eltern gegen ihren Willen unter die Haube gebracht werden. Obwohl in Deutschland aufgewachsen verlieren sie schon nach sechsmonatiger Abwesenheit das Recht, wieder in ihre Heimat einzureisen. Sie sind damit auf Gedeih und Verderb der Familie des Zwangs-Partners ausgeliefert. Es erfordert nur eines kleinen gesetzgeberischen Aufwands, hier eine wirkliche Verbesserung für die Opfer herbeizuführen. Zeit dazu ist.

Quelle: Südwest Presse

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