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Windige Investitionen

Archivmeldung vom 22.06.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.06.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Beirat des Bundesverbandes WindEnergie e.V. hat in einer Studie die Wirtschaftlichkeit von Windparks untersucht mit einem erschütternden Ergebnis. Mehr als die Hälfte aller Anlagen sind unwirtschaftlich. Die Anleger müssen froh sein, wenn sie nach 20 Jahren wenigstens ihre Einlage zurück erhalten. Tatsächliche Erträge liegen in den meisten Fällen weit unter den Versprechungen in den Prospekten.

Der Steuerberater Werner Daldorf , Vorsitzender des Anlegerbeirats des Bundesverbandes WindEnergie e.V. (www.wind-energie.de) hat in einer ausgedehnten Studie die Wirtschaftlichkeit Windparks untersucht. Das Ergebnis ist niederschmetternd. Nur rund 20 % der Windparks laufen mit Gewinn. Nur diese wenigen Anleger erhalten neben der Rückzahlung ihrer Einlage noch eine geringe Verzinsung. Eine solche Veröffentlichung passt nicht zur derzeitigen Energiepolitik und wurde offensichtlich im Rahmen der „political correctness“ von den Medien tot geschwiegen. Wir bringen hier eine kurze Zusammenfassung der Ergebnisse.

Herstellkosten

Die Herstellkosten der 22.972 Windstromanlagen an Land, die in den letzten 10 Jahren gebaut wurden, lagen bei 37,5 Milliarden Euro. Das sind 1,2 Millionen Euro pro Megawatt (MW) installierter Leistung. Die Windstromanlagen haben je nach Größe eine Leistung zwischen 0,5 MW und 3,5 MW. Zu den direkten Herstellkosten addieren sich noch Planungs- und Nebenkosten von 3,8 Milliarden Euro und bei Fondsprojekten noch die Emissionskosten von 3,8 Milliarden Euro. Die Gesamtinvestition für ein Megawatt Leistung erhöht sich damit auf 1,45 Millionen Euro. Die Planungs- und Fondskosten werden bei der Einwerbung von Anlagekapital durch die Investoren nicht klar ausgewiesen und gern im Kleingedruckten versteckt.

Anleger verlieren Kapital

Windparkbetreiber versprechen Renditen von 5 Prozent bis 10 Prozent. Nach 20 Jahren sollen rund 250 Prozent des eingezahlten Kapitals durch Ausschüttungen an den Anleger zurück fließen. Die Auswertung von 1.150 Jahresabschlüssen der untersuchten 175 Windparks über die Jahre von 2000 bis 2011 zeigt jedoch ein erschreckend negatives Bild. Im Durchschnitt wurden nur 86 Prozent der prospektierten Erlöse erreicht. 82 Prozent aller geprüften Jahresabschlüsse hatten Umsatzerlöse unter dem Prospektansatz. 37 Prozent der Jahresabschlüsse waren negativ. Kapitalkosten und Betriebskosten waren höher als die Einspeisevergütungen für den erzeugten Strom. Es gab keine Ausschüttungen. Nur bei 35 % der Jahresabschlüsse wurden Ausschüttungen von 2 % und mehr ausgewiesen. Dies bedeutet: Viele Anleger erhalten keine Rendite und auch ihr Kapital nicht vollständig zurück.

Zu optimistische Ertragsprognosen

Das Windertragspotential wurde systematisch überschätzt. Es wurden die Werte der Betreiber-Datenbasis (BDB-Index) übernommen, die um etwa 15 % zu hoch liegen. Es fehlen also 15 Prozent der geplanten Einnahmen. Die Ausgaben wurden dagegen stark unterschätzt. Über 20 Prozent der Umsatzerlöse müssen für Wartung, Reparaturen, Rückbau, Betriebsführung und Verwaltung aufgewendet werden. Weitere 7 Prozent der Umsatzerlöse kosten Pachten und Versicherungen. Die Pachten für Neuanlagen steigen weiter kräftig auf mehr als 10 Prozent der Umsatzerlöse, weil Investoren sich die knapp werdenden Gebiete für Windparks sichern wollen. Damit schwinden Renditeerwartungen weiter.

Gewinner und Verlierer

Gewinner sind in erster Linie die Projektierer, die meistens auch die Betreibergesellschaft der Windparks oder mit ihr zumindest Gesellschaftsrechtich verbunden sind. Sie erhalten von ihren eingeworbenen Geldgebern zunächst ein Agio. Weiter verdienen sie an den Planungskosten und längerfristig an den Kosten der Betriebsführung und der Verwaltung. Betriebsführung und Verwaltung kosten pro Megawatt Leistung rund 10.000,- Euro im Jahr. Ein relativ kleiner Windpark mit 30 Megawatt Leistung bringt also dem Verwalter und Betriebsführer nochmals Jahr für Jahr 300.000,- Euro ein. Etwa die gleiche Summe streicht der Eigentümer des Landes als Pacht jährlich ein. Gewinner sind weiter die Banken, die vor den Kapitalgebern befriedigt werden. Auch die Hersteller und Montagebetriebe der Windgeneratoren verdienen gut.

Verlierer sind, wie beschrieben, in den meisten Fällen die Kapitalgeber. Doch auch die Bewohner in der Nachbarschaft von Windparks müssen ohne Entschädigung einen Immobilienverlust von ca. 30 Prozent hinnehmen. Wer wird schon ein Haus kaufen, von dem man auf riesige Rotoren schaut, die in vielen Fällen auch noch das Grundstück mit Schattenschlag „beglücken“. Verlierer ist aber auch die Gemeinde oder Stadt, die den Bauantrag für den Windpark genehmigt hat. Die in Aussicht gestellte Gewerbesteuer bleibt aus, weil keine Gewinne ausgewiesen werden. Wird gar Insolvenz angemeldet, muss aus lokalen Steuern auch noch der Rückbau finanziert werden.

„Verlierer sind wir letztlich alle“, sagt der Vorsitzende der Stromverbraucherschutz-Bewegung NAEB e.V., Heinrich Duepmann. „Das planwirtschaftliche und unsoziale Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) führt zu schnell weiter steigenden Strompreisen, die einen Kaufkraftverlust und damit einen Arbeitsplatzabbau zur Folge haben. Unsere Steuerkraft sinkt mit jeder neuen regenerativen Anlage weiter. Die gesetzliche Umverteilung von unten nach oben durch das EEG führt zu verstärkter Altersarmut und treibt vor allem Familien mit Kindern in eine soziale Schieflage. Es wird höchste Zeit, das EEG ersatzlos zu streichen.“

Kommentar von Prof. Dr. Hans-Günter Appel (Beiratsvorsitzender NAEB e.V.)

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