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Börsen-Zeitung: Paukenschlag von Murdoch

Archivmeldung vom 08.01.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.01.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Überraschung! Hatte der Markt sich zuletzt auf Vivendi als möglichen Aufkäufer von Premiere kapriziert, hat nun der australische Medienzar Rupert Murdoch zugeschlagen. Über seine News Corp übernimmt er den von Pictet verwalteten Premiere-Anteil und besitzt nun knapp 15% der Stimmrechte. Es ist davon auszugehen, dass es dabei nicht bleiben wird, will der Milliardär seinen zweiten Anlauf im deutschen Pay-TV zum Erfolg führen.

Den Einstieg hat sich Murdoch etwas kosten lassen. Er zahlt mit 17,50 Euro je Aktie eine stolze Prämie auf den letzten Schlusskurs von 12,74 Euro - im November markierte die Aktie mit 9,65 Euro noch ein Tief. Da dürften sich nun einige ärgern, die diese Kaufgelegenheit verpasst haben. Zu einseitig wurde im Markt anfangs das Engagement von Leo Kirch bei der Bundesliga-Vermarktung beurteilt. Mit den Murdoch-Milliarden im Rücken wäre Premiere nun locker in der Lage, die Sportschau herauszukaufen. Die Rechteauktion findet jetzt unter veränderten Vorzeichen statt.

Das sind auch gute Nachrichten für Leo Kirch, profitiert der 81-Jährige doch überproportional, wenn die Rechte mehr als 500 Mill. Euro einbringen. Obwohl: Murdoch und Kirch - da war doch mal was. Vor gut fünf Jahren hatte News Corp mit ihrer Beteiligung an KirchPayTV Schiffbruch erlitten. Doch Murdoch soll dem alten Bekannten deswegen nicht gram sein. Da Premiere-Chef Michael Börnicke schon seit zehn Jahren bei dem Sender weilt, ist er für den neuen Großaktionär auch kein Fremder.

Sollte Murdoch sich Premiere komplett einverleiben wollen, stößt er bei dem Sender auf ein williges, wenn auch naturgemäß gieriges Aktionariat. Ein Großteil ist im Besitz von Hedgefonds, die mit der Spekulation auf ein Übernahmeangebot eingestiegen sind. Am Markt kursieren Gerüchte, Murdoch hätte sich in der Phase der Kursschwäche bereits mit Anteilen eingedeckt.

Das ist gut möglich, aber wird er auch die Schwelle von 30% erreichen und ein Pflichtangebot lancieren? Bei BSkyB besitzt er mit 39% keine Mehrheit, trotzdem kann er den Pay-TV-Sender steuern. Ein Automatismus namens Übernahmeangebot existiert demnach nicht, wenn er sich entsprechende Repräsentanz im Aufsichtsrat verschafft. Aufstocken kann Murdoch auch später, wenn die Fußballrechte verteilt sind.

Quelle: Börsen-Zeitung (von Björn Godenrath)

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