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Schwäbische Zeitung: Romneys schlichtes Weltbild

Archivmeldung vom 30.07.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.07.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Ob die Ungeschicklichkeiten bei seinem London-Besuch, seine Schmeicheleien in Israel oder die Auswahl der Ziele seiner ersten Auslandsreise als US-Präsidentschaftskandidat: Über Mitt Romney wird in Europa der Kopf geschüttelt oder gar hochnäsig gelacht.

Doch Europa sollte zur Kenntnis nehmen, dass es schon lange nicht mehr der Nabel der Welt ist und vielleicht nur noch als Bühne für Werbespots im US-Wahlkampf taugt. Dort werden lediglich die Ostküsten-Intellektuellen, die dann schwerpunktmäßig in europäischen Medien zitiert werden, über Romney die Stirn runzeln. In weiten Teilen des großen Landes jedoch sorgt das schlichte Weltbild des Republikaners kaum für Aufregung, obwohl es gerade uns Europäer zum Frösteln bringt. Romney fabuliert von einer Stärke Amerikas, die nicht mehr existiert. Der Obama-Herausforderer versucht glauben zu machen, sein Land könne alle Probleme dieser Welt im Alleingang lösen und das mit Stolz und nationaler Größe. Internationale Bündnisse wie die Nato, internationale Organisationen wie die Uno, internationale Vertragswerke wie etwa Klimaschutzabkommen sind für ihn irrelevant.

Die US-Republikaner sind in den vergangenen Jahrzehnten innen- wie außenpolitisch immer mehr nach rechts, immer mehr in die politische Irrationalität gedriftet. So hat George W. Bush seine blutigen Abenteuer im Irak nicht nur mit Geostrategie begründet, sondern auch mit einer göttlichen Mission ausgeschmückt.

Wer deshalb hierzulande aus Furcht vor den Republikanern auf eine Wiederwahl Obamas hofft, möge sich aber die magere Bilanz des vor wenigen Jahren noch fast als Messias gefeierten US-Präsidenten anschauen. Obama bekam als Vertrauensvorschuss den Friedensnobelpreis. Ein eher peinliches Unterfangen, sind doch seine Erfolge gering. Das Gefangenenlager Guantanamo existiert weiter. Kein Fortschritt in Nahost, kein Fortschritt in Afghanistan/Pakistan, kein Fortschritt beim Klimaschutz. Nur weil er ziviler wirkt, ist Barack Obama per se kein guter Außenpolitiker.

Quelle: Schwäbische Zeitung (ots)

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