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Lausitzer Rundschau: Dortmunder Systemfußball düpiert die Branchengrößen

Archivmeldung vom 02.05.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.05.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Borussia Dortmund ist zwei Spieltage vor Bundesliga-Schluss schon Deutscher Meister und die ganze Fußball-Branche überschüttet die Westfalen mit Lobeshymnen. Doch nicht jeder Glückwunsch ist von purer Herzlichkeit geprägt. Dabei hat es schon etwas von typischer Bayern-München-Arroganz, wenn Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge seine Gratulation zum Titelgewinn mit dem Schleifchen versieht, die Gelb-Schwarzen seien doch ein würdiger Nachfolger des FC Bayern.

Ein Hinweis, den er sich getrost hätte sparen können. Dieser Titelgewinn einer über die gesamte Saison so bärenstarken Borussia ist mitnichten mit dem der Bayern im Vorjahr zu vergleichen. Die Münchner hatten da zwar in der Endphase der Saison noch die Kurve gekriegt und mit Double und Champions-League-Finale durchaus Vorzeigbares abgeliefert - wirklich Denkwürdiges aber haben die Dortmunder geleistet. Trainer Jürgen Klopp hat für im Liga-Vergleich kleines Geld ein Team zusammengestellt, das die Konkurrenz mit schnörkellosem Systemfußball und unbändigem Siegeswillen förmlich überrannte. Die meisten Siege, die wenigsten Gegentore - selten war ein Titelgewinn so verdient. Das jüngste Meisterteam aller Zeiten ließ sich auch nicht von den üblichen Störfeuern aus München oder Leverkusen irritieren. Sondern sorgte stattdessen für eine Euphorie im Pott, die im März2005 so kaum mehr denkbar gewesen war. Damals hatten Anleger des börsennotierten Traditionsclubs mit ihrem Votum für ein Sanierungskonzept den Verein vor dem finanziellen Ruin bewahrt. Kein Wunder, dass man aus Dortmund nun hört, die Meisterparty sei deutlich euphorischer ausgefallen als bei den millionenschweren Titeln 1995, 1996 und 2002. Echte Emotionen kann man eben nicht kaufen. Ob dies ein Fingerzeig für die Branche ist, dass ein authentischer Teamgedanke und eine innovative Spielphilosophie vielleicht wichtiger sind als Saisonetat und Millionentransfers? Wohl kaum. In München wird schon darüber spekuliert, ob Jupp Heynckes für die kommende Saison nun 50 oder 60 Millionen Euro ausgeben darf. Gut möglich, dass die Bayern mit aufgerüsteter Startruppe auch wieder die Schale holen. Dass sie dann aber ein würdiger Nachfolger von Borussia Dortmund sein werden, ist dennoch fraglich.

Quelle: Lausitzer Rundschau

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