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Lausitzer Rundschau: Zur Situation im Irak nach dem Tod von Al-Sarkawi

Archivmeldung vom 10.06.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.06.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Wer hofft, mit dem Tod des Top-Terroristen Abu Mussab al-Sarkawi zeichne sich ein Ende der mörderischen Gewalt im Irak ab, wird bald wieder mit der blutigen Wirklichkeit konfrontiert werden. Denn der Irak erlebt schon lange einen Bürgerkrieg, in dem terroristische Banden nur eine Nebenrolle spielen.

Das Morden ist Teil der Auseinandersetzungen zwischen den verfeindeten Volksgruppen. Oft tragen die Mörder Uniform, weil sich auch die Sicherheitsdienste des Landes an den Gewalttaten beteiligen. In großen Teilen des Iraks bleibt den Minderheiten nur die Flucht oder der Tod.
Diese Entwicklung hat Al-Sarkawi mit seinen grausamen Anschlägen beschleunigt. Jetzt aber hat sie eine ganz eigene Dynamik entwickelt. Jetzt kann nur eine große politische Kraftanstrengung zur Versöhnung zwischen Schiiten, Sunniten und Kurden führen. Erfahrungsgemäß haben solche Versöhnungsversuche leider erst dann Erfolg, wenn allen Seiten sehen, dass es nichts mehr zu gewinnen gibt mit dem Fortgang der Gewalt. Mit Al-Sarkawi ist ein wichtiger Störfaktor für die Versöhnung ausgeschaltet. Aber es gibt dergleichen noch andere. Der Iran und eine Reihe anderer Nachbarstaaten haben derzeit nicht das geringste Interesse an einer friedlichen Entwicklung im Zweistromland.
Und auch aus einem anderen Grund ist jeder Jubel über das Ende des Mörders Al-Sarkawi fehl am Platz. Nicht nur er musste dabei sterben, sondern auch ein unschuldiges Kind an seiner Seite. Nur mit Bombenangriffen scheinen die Amerikaner der terroristischen Bedrohung kleiner Banden noch Herr zu werden. Darin offenbart sich erneut die Tragödie des Engagements der USA im Irak.

Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau

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