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Neue Westfälische (Bielefeld): Bundeswehr in Afghanistan

Archivmeldung vom 04.06.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.06.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Wie immer, wenn deutsche Soldaten im Sarg oder schwerverletzt aus Afghanistan zurückkehren, setzt das politische Ritual ein. Jetzt erst recht dürfe die Bundeswehr nicht weichen, man dürfe den Taliban nicht das Feld überlassen, so oder ähnlich klingt es aus Berlin herüber. Doch die ersten Toten aus der Nachbarschaft sind Anlass genug, erneut zu fragen: Was macht die Bundeswehr in Afghanistan?

Sie verteidigt jedenfalls nicht die Freiheit der Deutschen. Die Taliban mögen finstere Gesellen sein, deren Kulturkampf uns entsetzt. Die afghanischen Glaubenskrieger sind aber keine Gefahr für den Westen. Eine Gefahr für den Westen sind eher die mit saudi-arabischen Ölmilliarden der wahabitischen Herrscher gefütterten Koranschulen in Pakistan und anderswo. Dort ist die Brutstätte der finstersten islamistischen Verblendung. Nur traut sich kein Politiker, den saudischen Feudalherren das mal zu erklären. Man kauft lieber Öl und verkauft ihnen Waffen. Nicht jeder Paschtune ist ein Taliban, aber jeder Taliban ein Paschtune, heißt es. Ja glauben unsere Abgeordneten, die die jungen Leute in den Tod schicken, im Ernst, Tausende von Jahren Stammestradition ließen sich mit militärischen Mitteln beseitigen? Die paschtunische Frau im westlichen Sinne zu befreien wird nicht gelingen, ob uns das gefällt oder nicht. Ob die Bundeswehr, die zunehmend als Besatzungsarmee wahrgenommen wird, jetzt oder in zehn Jahren Afghanistan verlässt: Es gibt dort nichts zu gewinnen.

Quelle: Neue Westfälische (ots)

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