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Mittelbayerische Zeitung: zu Bahn/Ramsauer

Archivmeldung vom 19.01.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.01.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Man kann einen Betrieb auch kaputtsparen: Dafür lieferte die Bahn in den vergangenen Monaten leider viele ärgerliche Beispiele. Die Zugausfälle und Verspätungen im Extremwinter, die streikenden Klimaanlagen im Sommer oder die S-Bahn-Misere in Berlin sind nur einige Belege dafür, dass es schwer ächzt und knarzt in der Bahn-Maschinerie. Die Pannenserie ist ein Symptom dafür, dass es dem Staatsbetrieb an allen Ecken und Enden an einem mangelt: an Geld.

Erst kürzlich beklagte Bahnchef Rüdiger Grube einen Investitionsstau von vielen Milliarden Euro. Auf Deutsch heißt das: Sein Unternehmen pfeift aus dem letzten Loch. Zu Recht fragen sich Millionen verärgerte Bahnpendler und Urlauber, was mit den Milliarden geschieht, die Bund und Länder jedes Jahr zuschießen. Weil die Bahn gewaltige Summen lieber im Ausland oder in heimische Prestigeobjekte investierte anstatt in ihr Kerngeschäft, müssen die Reisenden hierzulande immer öfter wegen Störungen im Betriebsablauf auf dem Bahnsteig warten. Für den Volkszorn hat sich Verkehrsminister Peter Raumsauer einen bequemen Prellbock ausgesucht: Ex-Bahnchef Rüdiger Mehdorn - der kann sich ja nicht mehr allzu sehr wehren - soll an dem Schlamassel Schuld sein. Das wiederum beweist, dass es bei einem Minister schnell zum Ausfall des Langzeitgedächtnisses kommen kann, wenn eine Sache zu ärgerlich wird. Es war die schwarz-gelbe Kohl-Regierung, die der Bahn den Börsengang verordnete. Es war die rot-grüne Schröder-Regierung, die dabei aufs Tempo drückte. Es waren Ramsauers Amtsvorgänger, die den Manager Mehdorn in den Konzern holten, um ihn auf Rendite zu trimmen. Erinnern Sie sich jetzt, Herr Minister? Und immer noch ist der Staat Eigentümer der Bahn. Und es sind die Politiker, die im Aufsichtsrat brav alle Pläne der Kostendrücker abnickten. Ramsauer wäre gut beraten, schleunigst die Notbremse beim Börsengang zu ziehen. Die Politik muss das Unternehmen in die richtige Spur setzen: Die alten Bahn-Tugenden Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit müssen wieder Vorrang haben. Davon würden alle profitieren.

Quelle: Mittelbayerische Zeitung

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