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Westdeutsche Zeitung: Auf den Klimawandel vorbereiten

Archivmeldung vom 24.01.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.01.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

So sieht also der Vernichtungsschlag gegen die deutsche Industrie aus - oder ein "historisches" Klimapaket, je nachdem, welcher Seite man glauben mag. Die Spielereien aus wohlfeilen Absichtserklärungen und knuddeligen Eisbären-Fotos sind vorbei.

Seit gestern geht es um Lastenverteilung, um teure Emissionszertifikate und richtig viel Geld - und im Streit darum vergisst man schnell, worum es eigentlich geht: Um unsere Zukunft und - mehr noch - um die unserer Kinder und Enkel. Leider sitzen die noch nicht mit an den Konferenztischen in Konzernen und Parteizentralen, sonst würden sie vielleicht den Horizont der Verantwortlichen etwas erweitern. Fakt ist, dass es in Zukunft Geld kosten wird, unser Klima zu belasten. Konzerne bekommen für den Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) künftig weniger Zertifikate geschenkt, sie müssen sie kaufen. Das ist überfällig, denn diese Kosten existieren ja nicht erst, seitdem es Zertifikate gibt. Die Zeche zahlen bloß bisher andere: Opfer von Dürren, Fluten und Stürmen, deren Zunahme eine Folge des Klimawandels ist. Es geht darum, diese Opfer wenigstens zu reduzieren. Und: Die Kosten der Industrie lassen sich verringern, wenn sie zum Beispiel in erneuerbare Energien investiert oder in Technik, die ihren Verbrauch senkt. Das ist das Ziel des Emissionshandels. Ob dieses Klimapaket tatsächlich hunderttausende Arbeitsplätze gefährdet, wie die Industrie behauptet? Zunächst einmal wird es zigtausend Arbeitsplätze schaffen: Bei der Entwicklung und Produktion von Wind- und Solaranlagen sowie von stromsparenden Maschinen und Geräten. Zudem gibt es durchaus Möglichkeiten, die heimische Industrie vor Konkurrenz aus Staaten ohne Klimaschutzvorgaben zu schützen, zum Beispiel durch Klimazölle. Doch selbst wenn das Klimapaket die erhoffte Emissionssenkung erreicht, selbst wenn andere Regionen dann mitziehen - der Klimawandel lässt sich nur bremsen, nicht komplett stoppen. Genauso wichtig wäre also ein großes Paket zur Klimaanpassung: Millioneninvestitionen in einen verbesserten Küstenschutz, in Bewässerungsanlagen und in die Umstellung der von Trockenheit bedrohten Landwirtschaft in Südeuropa zum Beispiel. Sonst wird es wirklich teuer - für alle.

Quelle: Westdeutsche Zeitung (von Stefan Küper)

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