Südwest Presse: zur CDU
Archivmeldung vom 10.10.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNur kurz konnte Angela Merkel aufatmen, weil die CSU weder auf offenen Konfrontationskurs zu ihrer Euro-Rettungsschirmpolitik gegangen ist noch den Rebellen Peter Gauweiler in die Parteispitze gewählt hat. Doch die Vermeidung des Eklats bedeutet keineswegs, dass nun Frieden einkehrt in der schwarz-gelben Koalition. Der Streit über den Euro geht weiter, denn die in Nürnberg zähneknirschend von der kleinen CDU-Schwester abgesegneten bisherigen Beschlüsse werden wohl nicht reichen zur Beendigung der Krise. Weiter aber will die CSU nicht mehr mitgehen - und kann sie auch nicht, will sie nicht ihr Gesicht verlieren.
Auch über die von den Bayern geforderte PKW-Maut gibt es ein breites Meinungsspektrum innerhalb des bürgerlichen Bündnisses. Nicht anders sieht es bei der Debatte über die Zukunft der Hauptschule und die Einführung eines Mindestlohns aus. Jetzt entfacht Merkels Familienministerin Kristina Schröder auch noch den Streit über das Betreuungsgeld neu. Den in CDU wie FDP weithin abgelehnten Zuschuss für Eltern, die ihr Kind zu Hause betreuen und nicht in die Krippe geben, zählt die CSU ausdrücklich zum familienpolitischen Markenkern. Parteichef Horst Seehofer hat die Delegierten in Nürnberg mit einem ziemlichen Kraftakt auf der Koalitionslinie gehalten - neue Abweichungen wird er als Zumutung empfinden. Die Berliner Koalition hat einen stürmischen Herbst zu überstehen.
Quelle: Südwest Presse (ots)