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Lausitzer Rundschau: Zur Debatte über den Nutzen der Abwrackprämie

Archivmeldung vom 08.07.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.07.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Fünf Milliarden Euro und keinen Cent mehr - das hat die Bundesregierung Ende April heilig geschworen, als sie den überraschend schnell geleerten Geldtopf für die Abwrackprämie unter dem Druck der Öffentlichkeit wieder auffüllte.

Doch die Droge Staatszuschuss fürs neue Auto macht erkennbar abhängig, schwerstabhängig. Die Käufer: Sie geben manchmal sogar schon Fahrzeuge in den Schrott, die viel mehr wert wären als 2500 Euro, bloß um das vermeintliche Schnäppchen nicht zu verpassen. Die Industrie: Sie erlebt mitten in der Krise einen Kleinwagenboom. Die Politik: Sie kann sagen, dass sie Arbeitsplätze gerettet hat. Dass diese Droge gleichzeitig an der Substanz zehrt, dass sie auch äußerst schädlich ist, wird verdrängt. Sie macht den Gebrauchtwagenhandel kaputt. Sie leert die Staatskasse und verursacht Schulden. Sie verbraucht Zukunft, denn jedem ist klar, dass es 2010 bei der Autoindustrie einen umso schlimmeren Einbruch geben muss. Doch so ist das mit Drogen: Man kann nicht aufhören. Der Ansturm erzeugt erst recht Torschlusspanik und neuen Ansturm. Fast zwei Millionen haben schon ein neues Auto, nur noch 300 000 Anträge sind möglich. Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Und schon werden auch die ersten Politiker nervös. Sie spüren den Phantomschmerz kommender Entzugserscheinungen und verlangen eine Verlängerung. Noch mehr Staatsgeld für Privatkarossen. Dies mag die größte Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg sein. Aber, dass sie auch die größte des gesunden Menschenverstandes ist, wussten wir bisher nicht.

Quelle: Lausitzer Rundschau

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