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Börsen-Zeitung: Gelb-Grün, die Zweite

Archivmeldung vom 18.07.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.07.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

"Der Zusammenschluss zwischen Dresdner und Commerzbank ist offensichtlich gescheitert. Die Vorstände beider Banken wollen dazu im Laufe des Tages Erklärungen abgeben." Wer am Donnerstagnachmittag "Dresdner" und "Commerzbank" in Google eingab, konnte diese Meldung unter 994000 Treffern immerhin schon an zehnter Stelle finden.

Sie trägt das Datum 26. Juli 2000. Tatsächlich hatten sich die Vorstandssprecher Bernd Fahrholz und Martin Kohlhaussen am frühen Morgen jenes Tages in einem "letzten Telefonat" darauf verständigt, eigentliche Fusionsverhandlungen gar nicht erst aufzunehmen. Es sei nicht gelungen, die Interessen aller Beteiligten zusammenzuführen. Ob es acht Jahre danach ein Déjà-vu-Erlebnis gibt?

Heute spricht die offiziöse Nachrichtenlage mehr denn je dafür, dass die Allianz, der die Dresdner seit 2001 gehört, und die Commerzbank kurzfristig einen neuen und ernsthaften Versuch einer gelb-grünen Verbindung wagen, diesmal mit Allianz-blauer Beteiligung. Die Motive sind unterschiedlich, führen aber zum gleichen Ergebnis: Die Allianz will ihr teures Bankabenteuer fast um jeden Preis beenden. Als Versicherer ist man zwar an Katastrophen gewöhnt - dieses Desaster aber vermochte man sich in den schlimmsten Albträumen nicht vorzustellen. Die Commerzbank ist entschlossen, in eine neue Dimension hineinzuwachsen. Ihre Sorge: Tut sie es nicht, wird sie selber weggekauft. Die Dresdner Bank ist Objekt und muss erdulden, was mit ihr geschieht. Ihre Beschäftigten wären freilich heilfroh, wenn überhaupt etwas passierte. Die Unsicherheit mit Blick auf den abermaligen Eigentümerwechsel und die Angst, dass nach der Halbierung der Belegschaft seit dem Jahr 2000 auf 26000 Mitarbeiter erneut Zigtausende Arbeitsplätze auf der Kippe stehen könnten, wirken alles andere als motivierend.

Die Gespräche sind nach übereinstimmenden Angaben von verschiedenen Seiten sehr weit fortgeschritten. Dieser Tage hat sich ein gelber Tross unter hochrangiger Führung in München in Zahlen und Fakten vertieft. Heute trifft sich der Aufsichtsrat der Dresdner. Nur um über die längst beschlossene und inzwischen faktisch vollzogene Aufspaltung in eine Investmentbank und eine Privatkundenbank informiert zu werden? Das Anlegerpublikum jedenfalls hofft auf mehr, wie die fast schon euphorische Kursreaktion nicht zuletzt auf die verstärkte Fusionsfantasie am Donnerstag deutlich machte.

Quelle: Börsen-Zeitung (von Bernd Wittkowski)

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