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Börsen-Zeitung: Konsensfähige Ziele, Kommentar zu Henkel

Archivmeldung vom 18.11.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.11.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Der Henkel-Konzern hat das Modell erfolgreicher Unaufgeregtheit - böse Zungen würden sagen Langeweile - nahezu perfektioniert. Der weltgrößte Klebstoffproduzent und regional führende Markenartikler hält seinem diversifizierten Geschäftsmodell treu die Stange, kauft hier und da nach reiflicher Überlegung zu und wird von Jahr zu Jahr profitabler. An diesem Kurs wird der eingefleischte Henkelaner Hans Van Bylen - seit über 30 Jahren im Konzern - festhalten. Kein Wunder! Alles andere wäre eine handfeste Überraschung gewesen.

Mit den neuen Mittelfristzielen dürften alle Stakeholder gut leben können. Die Investoren wissen, woran sie mit Henkel sind. Nach den deutlichen Renditesprüngen der vergangenen Jahre wird die Luft zwar etwas dünner. Die Düsseldorfer werden nicht in dem Tempo weiter vorpreschen können. Doch der Vorstand traut sich trotzdem noch ordentliche und vor allem überproportionale Steigerungsraten beim Ergebnis zu.

Auch die Belegschaft wird nicht überfordert. Neue Sparprogramme enthält die Mittelfrist-Strategie nicht. Zwar will Henkel kontinuierlich die Effizienz steigern und plant auch weiterhin gewisse Restrukturierungsaufwendungen ein, doch die Mitarbeiterzahl insgesamt soll angesichts des angepeilten Wachstums in den nächsten Jahren in etwa konstant bleiben, wie Van Bylen in Aussicht stellte.

Die Kunden wiederum dürfen auf die versprochenen zügigeren Innovationen gespannt sein. Van Bylen, der als langjähriger Kosmetik-Chef das operative Geschäft aus dem Eff-eff kennt, will die Zeit von der Idee bis zur Markteinführung stark verkürzen. Ob mit den ebenfalls angekündigten digitalen Services bereits kurzfristig viel Geschäft zu machen ist, bleibt abzuwarten.

Apropos Digitalisierung: Sie dürfte eine der größten Herausforderungen für Henkel sein. Es gilt Chancen im E-Commerce zu nutzen, ohne die großen Handelskunden zu verprellen. Es gilt, die allein wegen ihrer Größe behäbige eigene Organisation auf sich immer schneller verändernde Marktbedingungen einzustellen. Es gilt, die richtigen Investitionsentscheidungen im richtigen Moment zu treffen. Und es gilt letztendlich, die vielen Buzz-Wörter, die Präsentationen zum Thema Digitalisierung dieser Tage prägen, konkret mit Leben zu füllen.

Die Messlatte für den neuen Chef Hans Van Bylen liegt hoch. An der Börse hat Henkel immerhin in den vergangenen fünf Jahren die Wettbewerber Procter & Gamble, Beiersdorf oder L'Oréal klar abgehängt.

Quelle: Börsen-Zeitung (ots) von Antje Kullrich

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