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Westdeutsche Zeitung: Dioxin in Eiern

Archivmeldung vom 04.01.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.01.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Millionen mit Dioxin verseuchte Eier im Handel, abertausende Legehennen, die getötet worden sind oder noch werden, und mehr als 1000 landwirtschaftliche Betriebe, die die Behörden geschlossen haben. Das Jahr ist keine Woche alt, da hat es seinen ersten Lebensmittelskandal. Dabei spielt es zunächst keine Rolle, wie das Gift ins Futtermittel und somit in die Nahrungskette gekommen ist.

Egal, ob aus Unachtsamkeit oder schlicht aus Profitgier, der Verbraucher ist wieder einmal der Dumme. Aus mehreren Gründen: Wie kann er wissen, ob die Eier, die heute noch in den Regalen der Supermärkte liegen, tatsächlich in Ordnung sind? Die Antwort kann Angst machen, der Verbraucher hat keinerlei Kontrolle. Zumindest, so lange er nicht weiß, welche Höfe oder Eierfabriken gesperrt worden sind. Ohne diese Information ist die Prüfnummer auf Eiern witzlos. Sie zeigt nur an, von welchem Erzeuger, aus welchem Bundesland sie stammen - und gibt Auskunft über die Haltung der Tiere. Wie kann der Verbraucher wissen, ob er unwissentlich verseuchte Eier gekauft hat? Auch diese Antwort macht nicht froh: Er kann es noch nicht einmal ahnen. Selbst wenn heute oder morgen noch einige tausend Eier aus dem Handel genommen werden, ist vollkommen unklar, wie viele bereits verkauft oder schon verzehrt worden sind. Das Risiko sitzt mit am Frühstückstisch. Denn ob durch den Verzehr von Dioxin-Eiern tatsächlich keine Gesundheitsgefahr besteht, ist ebenfalls ungewiss. Die offiziellen Beteuerungen sind kaum etwas wert, wenn es gleichzeitig ebenso offiziell heißt, dass ein Großteil der Proben erst zu Beginn der kommenden Woche ausgewertet werden kann. Man darf getrost vermuten, dass mehr Produkte verseucht sind als bisher bekannt. Außerdem ist längst nicht klar, ob nur das Futtermittel eines oder gar mehrerer Hersteller verunreinigt ist. Gefragt ist Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner. Ihr Haus verweist auf die Länder und will die Lage "weiter beobachten". Das ist wenig, wenn es um die Gesundheit aller geht. Schon beim geringsten Verdacht müssen Betriebe geschlossen und verseuchte Produkte aus den Regalen genommen werden. Der Verbraucher selbst kann leider wenig tun - außer in den nächsten Tagen auf Eier zu verzichten.

Quelle: Westdeutsche Zeitung

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