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Allg. Zeitung Mainz: Zu Wasser und zu Lande

Archivmeldung vom 19.11.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.11.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Wer da glaubt, das Treiben der Piraten am Horn von Afrika als Folklore an einem staubigen Ende dieses Kontinents abtun zu können, versteht nicht, welche Bedrohung für das Funktionieren des Rests der Welt da heranwächst.

Es geht nämlich längst mehr darum, dass sich ins Abseits Gedrängte mit Gewalt holen, was sie glauben, für sich beanspruchen zu können. Mittlerweile ist eine Erpressungsindustrie entstanden, die das Vakuum, das durch den Zusammenbruch jeglicher staatlicher Autorität in Somalia entstanden ist, perfekt für sich nutzt. Zwar kreuzen mittlerweile dutzende europäische und amerikanische Kriegsschiffe vor der Küste Ostafrikas, um Kaperungen schon im Ansatz zu verhindern, doch das wird nicht reichen. Denn dazu ist das Seegebiet viel zu groß. Das jüngste Beispiel der Enterung eines gigantischen saudischen Tankers viel weiter südlich vor der Küste Kenias zeigt, dass es die modernen Seeräuber sind, die den Takt vorgeben. Sind sie erst einmal an Bord, traut man sich bisher nicht, der Sache mit Gewalt ein Ende zu bereiten. Damit wurde bislang zwar verhindert, dass es zu Toten, Verletzten und hohem Sachschaden bis hin zu einer Verseuchung des Meeres durch Öl und andere Ladung gekommen ist. Doch diese Politik der Deeskalation wird auf Dauer dazu führen, dass die Piraten, ermutigt durch ihre Erfolge, den Schiffsverkehr dort komplett kontrollieren und quasi besteuern werden. Das träfe dann den gesamten Ölexport aus Arabien und dem Iran nach Europa und Amerika. Verbündeten sie sich dann auch noch mit Terroristen, würde aus einer wirtschaftlichen auch eine politische Katastrophe. Wer das nicht zulassen will, wird massiv Gewalt anwenden müssen, und zwar nicht nur auf dem Meer, sondern auch zu Lande, also in Somalia selbst.

Quelle: Allgemeine Zeitung Mainz

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