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Südwest Presse: Kommentar zum Killerspiel-Verbot

Archivmeldung vom 06.12.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.12.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Bayerns Innenminister Günther Beckstein macht es sich zu einfach: Was als anstößig gilt, muss bestraft werden. An die Stelle einer gesellschaftlichen Auseinandersetzung tritt kurzerhand die Keule des Strafrechts.

Doch das ist ein juristischer Schuss aus der Hüfte. Dass von blutroten Pixeln bespritzte Bildschirme zur Kultur einer humanen Gesellschaft passen, darf in der Tat bezweifelt werden. Doch der gesetzliche Vorstoß gegen die virtuelle Brutalität verschleiert, dass sich in Spielen dieser Art nur jene Gewalt widerspiegelt, die wir tagtäglich in den Medien erleben - egal, ob es um Folter, marodierende Söldner oder von Raketen zerfetzte Leiber geht. Schleichend besetzen diese Bilder das Denken und verankern den Krieg im Bewusstsein. So wird nicht nur die Sprache militarisiert, sondern auch das, was als Spiel gilt und doch das Abbild blutigen Ernstes ist. Ob es eine Vorübung für spätere Gewalt ist, darf bezweifelt werden: Unzählige ballern, ohne Amok zu laufen.
Der Kampf gegen das Schlachten am Bildschirm beseitigt weder die wachsende Rücksichtslosigkeit der Gesellschaft noch wird es die Verbreitung der Spiele eindämmen. Wahrscheinlicher ist, dass das Prädikat des Verbotenen sie in der Szene erst adelt. Und die notwendige Diskussion über gesellschaftliche Gewalt könnte blockiert werden, weil nach dem vergleichsweise bequemen Verbot alle vorschnell beruhigt sind.

Quelle: Pressemitteilung Südwest Presse

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