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Westfalen-Blatt: zur iranischen Atomrüstung

Archivmeldung vom 04.11.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.11.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der britische »Guardian« lässt die Katze aus dem Sack: Israel bereitet mit Hilfe der Nato einen Schlag gegen die Nuklearanlagen Irans vor. Diese Vorbereitungen laufen seit Monaten und sind jetzt in einer intensiven Phase. Italien hat den Luftwaffenstützpunkt Decimomannu in Sardinien der israelischen Luftwaffe zur Verfügung gestellt. Alles, was man für einen Angriff auf die Nuklearanlagen braucht, ist nun dort eingetroffen: Tanker für die Versorgung in der Luft, schwere Bomber mit langen Reichweiten, Aufklärungsmaschinen, Kampfflugzeuge.

Seit Tagen üben israelische F-15 Luftkämpfe mit den Deutschen in ihren Tornados, mit den Italienern in deren Eurofightern, mit den Niederländern in den F-16. Decimomannu ist eine hochmoderne Anlage. Sie ersetzt die türkischen Stützpunkte. Wenn die Nato den Israelis diesen Stützpunkt überlässt, dann weil man sich der Gefahr bewusst ist. Und das heißt: Die iranische Bombe bedroht auch weite Teile Europas. Offenbar sind die Entscheidungsprozesse in der Nato so weit gediehen und die Informationen der Geheimdienste über die Fortschritte der Mullahs beim Bau der Bombe so überzeugend, dass man sich auf die ultima ratio vorbereiten muss. Der britische Generalstabschef berät darüber zur Zeit in Israel, Tel Aviv testet sichtbar Raketen, die atomar bestückt werden können, Verteidigungsminister Ehud Barak spricht offen im Radio von einem möglichen Schlag gegen Iran, mittlerweile gibt es auch eine Mehrheit dafür in der israelischen Regierung. Die amerikanische Außenministerin lässt verbreiten, dass Washington einen Schlag gegen die Anlagen der Iraner nicht verhindern kann und auch nicht verhindern will, und die amerikanischen Botschafter in Peking und Moskau versuchen, China und Russland für würgende Sanktionen gegen Teheran zu gewinnen. Die Maschinerie läuft. Entscheidend wird der kommende Mittwoch sein. Dann wird die Internationale Atomenergiebehörde ihren Iran-Bericht vorlegen und alle wissen: Dieser Bericht wird die letzten Zweifel darüber zerstreuen, dass die Mullahs an der Bombe bauen und mit entsprechenden Raketen bis nach Berlin, Rom, Paris oder London tragen können. Israel drängt, man fühlt sich existentiell bedroht - ebenso die Öl-Monarchien am Golf. Noch zögert US-Präsident Barack Obama. Ein Schlag könnte den Friedensnobelpreisträger entscheidende Stimmen kosten. Ein Nicht-Schlag aber auch. Es geht auch nicht nur um die Atomanlagen im Iran. In der aufgebrachten Situation im gesamten Vorderen und Mittleren Orient ist schlicht nicht abschätzbar, welche Folgen ein solcher Schlag haben kann, wie die Schiiten im Libanon, in Kuwait und in den Emiraten reagieren werden. Das Zeitfenster gibt Obama noch zwei bis sechs Monate. Dann wäre es zu spät. Eigentlich entscheidet er nur noch über den Zeitpunkt. Das kann auch morgen sein. Denn dass Israel untätig bleibt, damit rechnet niemand mehr.

Quelle: Westfalen-Blatt (ots)

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