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Westdeutsche Zeitung: Spitzentreffen mit dem Autobauer ohne Ergebnis

Archivmeldung vom 07.03.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.03.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Dem angeschlagenen Autobauer Opel, der noch immer kein zündendes Konzept für ein tragfähiges Geschäftsmodell der Zukunft vorlegen kann, droht die Zeit davonzulaufen. Ein weiteres Spitzentreffen der Führungsriege des traditionsreichen Unternehmens mit der Berliner Politik verlief ohne Ergebnis. Zu viele Fragen blieben offen.

Deren Klärung kann, so die Einschätzung des neuen Wirtschaftsministers Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU), noch Wochen dauern. Die wichtigsten Fragen kann nur die Mutter GM in Detroit und die US-Regierung beantworten.

Scheibchenweise kommen jeden Tag neue Ungereimtheiten bei Opel ans Licht. So sollen jetzt beispielsweise alle Patente von GM an den US-Staat verpfändet worden sein. Ohne Zugriff darauf könnte Opel, falls es zu einer Neugründung kommen sollte, keine Autos mehr bauen. Das muss Guttenberg, der demnächst in die USA reist, mit der US-Regierung klären. Auch andere Dinge müssen von Washington erst genehmigt werden.

Über allem schwebt als Damoklesschwert noch eine mögliche Insolvenz der Opel-Mutter GM, mit der einige Beobachter bereits stündlich rechnen. Flüchtet sich GM vor seinen Gläubigern unter den Schutzschirm des US-Insolvenzrechts, müssen die Karten neu gemischt werden. Denn dann müsste auch Opel in Deutschland Insolvenz anmelden. Ansonsten könnten und müssten sich nach dem US-Recht nach Chapter 11 GM und seine Gläubiger bei Opel "bedienen". Staatliche Rettungsmilliarden aus Berlin wären dann verloren. Vielleicht daher die zögerliche Haltung der Politik.

Eventuell wäre eine eigene Insolvenz für Opel keine schlechte Lösung, schließlich ist das moderne deutsche Insolvenzrecht auch stark auf die Fortführung gesunder Teile eines maroden Unternehmens ausgerichtet. Beispielsweise bei Babcock hat die Anwendung geklappt, viele Firmenteile und Arbeitsplätze konnten so gerettet werden. Der Opel-Betriebsrat ist natürlich gegen eine Insolvenz, weil er eine Filetierung des Unternehmens und weitere Kundenzurückhaltung fürchtet. Letzteres muss nicht sein, auch der Name Babcock hat heute wieder einen guten Klang. Opel fordert weiter Steuermilliarden, obwohl sich die Stimmung in der Bevölkerung dreht. Jeder zweite Bundesbürger lehnt bereits Staatshilfe ab.

Quelle: Westdeutsche Zeitung (von Ingo Faust)

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