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Ostsee-Zeitung: Kommentar zu den Terror

Archivmeldung vom 28.11.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.11.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Anschläge von Bombay wurden von vielen Indern gestern mit jenen auf das World Trade Center in New York verglichen. Nicht ohne Grund: Die Stadt ist Sitz und Symbol der indischen Moderne.

Diese Moderne wollen die Terroristen mit aller Macht treffen, denn sie zertrümmert ihr archaisches Bild von der Welt, so wie sie sie gern hätten und in der sie in einer dem jeweiligen Gott zugeschriebenen Ordnung an fester Stelle eine feste, meist beherrschende Stellung haben. Offene Grenzen, auch in der geistigen und religiösen Welt, sind ihnen ein Schrecken, denn sie zerstören ihre (Selbst-) Sicherheit. So nehmen sie die Waffen und Instrumente der verhassten Moderne, um diese zu zerstören, zumal, wenn die Zeiten wirtschaftlich ohnehin chaotisch sind - darin Europas Faschisten der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts mit ihren Blut- und Boden- und Totenkulten nicht unähnlich.

Gefährlich wird das in einer Region, in der zwei Atommächte einander in inniger Feindschaft verbunden sind und in der zumindest eine der beiden Mächte, in diesem Fall Pakistan, in der Gefahr schwebt, zu einem "failed State" zu werden. Zu einem Kollapsstaat wie Somalia oder das nahe Afghanistan, nur mit Atomwaffen, die Terroristen mit dem erwähnten massenmörderischen Sendungsbewusstsein allzu gern in die Finger bekämen.

Indien sollte deshalb nicht in die von den Terror-Planern gestellte Falle gehen und die ohnehin wackelige pakistanische Regierung nun durch kriegerische Töne noch weiter destabilisieren. Selbst wenn es Menschen aus Pakistan waren, muss Pakistan kein Feind sein. Vielmehr sollten Indien und sein fragiler Nachbar gemeinsam gegen den Terror vorgehen. Das wäre das Schlimmste, was sie den Terroristen antun könnten. Und das Beste, was wir derzeit hoffen können.

Quelle: Ostsee-Zeitung

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