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NRZ: Reaktion von Jacques Rogge auf die Internet-Zensur bei Olympia

Archivmeldung vom 04.08.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.08.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Nach 21 Jahren Samaranch, in denen Gigantismus und Korruption unerträgliche Ausmaße annahmen, trat sein Nachfolger Jacques Rogge 2001 als großer Hoffnungsträger an. Eilte dem belgischen Arzt und früheren Olympia-Teilnehmer (Segeln) doch der Ruf eines aufrechten, integeren Mannes voraus.

Umso größer inzwischen die Enttäuschung über den IOC-Präsidenten, der im Zuge der weltweiten Kritik an den chinesischen Olympia-Gastgebern eine zunehmend jämmerliche Figur abgibt. War Rogge im Frühjahr zu Beginn der Tibet-Krise komplett abgetaucht, so verstrickte er sich zuletzt im Zusammenhang mit der Internet-Zensur in haarsträubende Widersprüche. Nach seinem vor Monaten vollmundig angekündigten "freien und unzensierten" Internet-Zugang für die Olympia-Berichterstatter plötzlich einen "größtmöglichen Zugang" als "Fortschritt" zu verkaufen, nur weil in China sonst eine noch schärfere Zensur üblich ist - mit einer solchen Logik hält der Belgier die Welt zum Narren. Und darf sich nicht wundern, wenn er als Marionette der Machthaber in Peking an den Pranger gestellt wird. Wie schamlos das IOC die olympischen Ideale verrät, zeigt nichts deutlicher als die Ablehnung des französischen Antrags, die Athleten bei der Eröffnung mit Abzeichen "für eine bessere Welt" auftreten zu lassen. Ein Offenbarungeid für eine über 200 Länder umfassende Organisation, die einst mit dem Anspruch einer moralischen Instanz angetreten war, und eine Verhöhnung des olympischen Mottos: "Eine Welt, ein Traum."

Quelle: Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung

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