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Börsen-Zeitung: Trendwende

Archivmeldung vom 29.08.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.08.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Krise zu Ende, Trendwende geschafft, Turnaround gesehen. Es schein wieder aufwärts zu gehen im Landesbanken-Lager. Das jedenfalls legen die Aussagen nahe, die von München über Stuttgart bis Düsseldorf quasi unisono zu hören sind.

In der baden-württembergischen Landeshauptstadt ist es LBBW-Chef Siegfried Jaschinski, der den Optimisten gibt. Immerhin will Deutschlands größte Landesbank in diesem Jahr wie 2007 erneut rund 300 Mill. Euro verdienen, wo doch nach den ersten sechs Monaten unter dem Strich ein Verlust von 144 Mill. Euro zu verdauen war. Und schon 2008 soll die Eigenkapitalrendite nach Steuern, die 2007 auf 3,7% einbrach, wieder 15% erreichen.

Ambitionierte Vorhaben sind das. Zwar läuft bei der LBBW besonders das Geschäft mit den Unternehmenskunden weiter rund. Sogar so rund, dass auf dem Konjunkturgipfel 31 Mill. Euro Risikovorsorge aufgelöst werden können. Und im hart umkämpften Privatkundengeschäft sieht sich das Institut in der Lage, das Vorsorgekonto um 18 Mill. Euro nach unten zu fahren. Auch dank dieser Aktionen konnte übrigens im ersten Halbjahr operativ ein kleines Plus von 12 Mill. Euro geschrieben werden.

Aber keinesfalls ist es so, dass die Krise an den Finanzmärkten vorüber ist. Das darf die LBBW nicht übersehen, selbst wenn seit Beginn der Turbulenzen lediglich 60 Mill. Euro tatsächliche Verluste aufgelaufen sind und Jaschinski bis zum Jahresende einen Anstieg auf nur 100<FG>Mill. Euro vorhersagt.

 Ein Blick in das per Halbjahres ultimo 24 Mrd. Euro große ABS- und MBS-Verbriefungsportfolio der LBBW gibt keinen Anlass zur Entwarnung. Immerhin sind rund 7 Mrd. Euro nicht mit "AAA" bewertet. Zwar ist der direkte Subprime-Anteil mit 53 Mill. Euro sehr gering. Aber schon die von vielen Experten als mindestens genauso explosiv eingeschätzten "Alt-A"-Verbriefungen im US-Häusermarkt bringen es auf 800 Mill. Euro. Und die Engagements in den kollabierenden Immobilienmärkten Englands und Spaniens schlagen mit je etwa 1,8 Mrd. Euro zu Buche.

Vielleicht hat sich der Trend wirklich fürs Erste zugunsten der LBBW gedreht. Aber die Konjunkturrisiken und die latenten Gefahren im strukturierten Portfolio könnten das Pendel auch schnell wieder in die andere Richtung ausschlagen lassen. Das wäre dann die nächste Trendwende.

Quelle: Börsen-Zeitung (von Bernd Weber)

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