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Neues Deutschland: zum Papstbesuch in Spanien

Archivmeldung vom 19.08.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.08.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

»Der Mensch lebt nicht nur von Brot, sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt.« Dieses Diktum Jesu im Matthäus-Evangelium hat die katholische Kirche über Jahrhunderte vor allem auf den zweiten Teil gewichtet, um sich der Verantwortung für den ersten zu entziehen. Brot - als Umschreibung alles für das Leben existenziell Notwendigen - wurde der Sphäre des Profanen zugeschlagen, die erst durch das Wort Gottes (sprich: der Kirche) ihre Weihe erhielt.

Dass dieses Verfahren in Zeiten der Krise und des Aufbegehrens selbst in traditionell katholischen Ländern nicht mehr funktioniert, muss Papst Benedikt XVI. jetzt in Spanien erleben. Die Massenproteste gegen die staatliche Kofinanzierung und das Sponsoring durch Großkonzerne von katholischem Weltjugendtag und Papstbesuch sind ein Menetekel. Hatte doch Benedikts Vorgänger Johannes Paul II. die Weltjugendtage ins Leben gerufen, um junge Leute für die Romkirche zu begeistern und an diese zu binden. Doch unter den Protestierenden sind auch viele junge Katholiken. Ihnen ist die Botschaft ihrer Kirche zu dürftig und deren Prunk auf Kosten der Allgemeinheit ein Ärgernis. Dieser Widerspruch, den Wojtyla bisweilen noch durch sein Charisma verdecken konnte, wird nun unter Ratzinger immer offensichtlicher. Letzterer erklärte bei seiner Ankunft in Madrid, der Mensch und nicht der Profit müsse im Mittelpunkt der Wirtschaft stehen. Und des Vatikans, wäre zu ergänzen. Ein frommer Wunsch.

Quelle: Neues Deutschland (ots)

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