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Börsen-Zeitung: Zum Glück nicht Weltmeister

Archivmeldung vom 10.08.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.08.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Erst kürzlich hat Deutschland einen Weltmeistertitel verpasst, doch hat das in Deutschland bei niemandem Bestürzung ausgelöst. Denn auch der dritte Platz bei der Fußball-WM in Südafrika war ein toller Erfolg für das junge deutsche Team um Bundestrainer Joachim Löw.

Zuvor hatte Deutschland bereits einen anderen Titel wieder abgeben müssen: den des Export-Weltmeisters. Er ging an China und dürfte dort auch für lange Zeit verbleiben. Und wieder sollte darüber niemand so richtig traurig sein in Deutschland. Denn China ist eine überaus dynamische Volkswirtschaft mit einer Milliarden-Bevölkerung. Da kann Deutschland nicht mehr mithalten.

Zudem nimmt dieser Titelverlust den Kritikern am deutschen Wirtschaftsmodell mit seiner hohen Exportquote etwas Wind aus den Segeln. Die Kritiker sitzen vor allem links des Rheins, in Frankreich, das traditionell nur über sehr selektive Exporterfolge in einzelnen Produktnischen zu berichten weiß und insgesamt schon seit Jahren leichte Defizite in der Außenhandelsbilanz fährt. Man kann sich gut vorstellen, dass dort wieder ein Aufschrei der Entrüstung erschallen dürfte, wenn Deutschland seinen eigenen Rekord beim Exportvolumen demnächst einstellt oder gar übertrifft, wofür einiges spricht. Denn auch ohne dass Deutschland der größte Exporteur der Welt ist, ist die deutsche Ausfuhrwirtschaft zu alter Dynamik zurückgekehrt, nachdem sie im Zuge der weltweiten Rezession in der Finanz- und Wirtschaftskrise hohe Einbußen hat hinnehmen müssen. Nun zieht die gesamtwirtschaftliche Aktivität weltweit wieder an - und Deutschland profitiert entsprechend.

Zudem sollten sich die Kritiker des deutschen Modells die Details der jüngsten Außenhandelsdaten des Statistischen Bundesamts ansehen. Diese relativieren den Vorwurf des angeblich einseitigen deutschen Exports zulasten der Euro-Partner. Nicht nur bei den Exporten steuert Deutschland auf die alten Höchststände zu. Auch die Importe ziehen kräftig an. So wurde hier der höchste Juni-Wert in absoluten Zahlen seit Beginn der Statistik 1950 gemessen. Und über 40% dieser Bezüge kommen aus dem Euroraum! Aber nicht nur das. Die deutschen Exporte haben einen hohen Anteil importierter Vorleistungen: rund 40%. Man sieht, der deutsche Exporterfolg kommt nicht nur Deutschland allein zugute. Der ganze Euroraum profitiert davon.

Quelle: Börsen-Zeitung

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