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Westdeutsche Zeitung: Der Ernstfall 2011 ist Afghanistan

Archivmeldung vom 30.05.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.05.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Seit 2002 sind 33 Deutsche nicht mehr lebend vom Afghanistan-Einsatz nach Hause zurückgekehrt. Eine Vielzahl von Soldaten wurde schwer verletzt - an Körper und Seele. Inzwischen spricht auch das offizielle Berlin von einem Kriegseinsatz, und die Bundeswehr soll entsprechend umgebaut werden. Der zu Zeiten des Kalten Krieges angenommene Ernstfall ist Vergangenheit. Der Ernstfall 2011 ist Afghanistan - ein heißer Krieg.

Was geht Afghanistan uns Deutsche an? Nun - der geflügelte Satz des früheren Verteidigungsministers Struck, unsere Sicherheit werde auch am Hindukusch verteidigt, hat nichts an Tatsachengehalt verloren. Im vergangenen April wurden vor unserer Haustür Männer festgenommen, die im Verdacht stehen, im Großraum Düsseldorf ein Blutbad mit Splitterbomben geplant zu haben. Diese "Düsseldorfer Zelle" soll von Al Kaida in Afghanistan gesteuert worden sein.

Grenznah zu Afghanistan liegt Pakistan, nicht nur Versteck von Osama bin Laden, sondern auch Rückzugsraum afghanischer Terroristen. Ein Land im Besitz von Atombomben. So, wie der Westen mehr als vier Jahrzehnte das Gleichgewicht der militärischen Kräfte gegen den Ostblock aufrecht gehalten hat, bietet er nun dem fundamental-islamischen Terror die Stirn. Mit deutschen Soldaten in ihren Reihen, die den gefährlichsten Dienst versehen, den unser Land zu vergeben hat. Die Debatte um die Bundeswehr-Reform hat gezeigt, dass die demokratischen Parteien dieser neuen Rolle mit großer Mehrheit zustimmen und unseren Soldaten den Rücken stärken. Sie wissen, dass Afghanistan bald wieder ein finsterer "Gottesstaat" wäre, wenn die Nato-Schutztruppe das Land verlassen würde. Ein Staat, in dem Menschenverachtung Gesetz ist und mittelalterliche Strafen exekutiert werden - vor allem an Frauen. Ein Staat, von dem höchste Gefahr auch nach außen ausgeht.

Soldaten der Bundeswehr leisten einen Eid, "das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen". Die Zeiten, in denen jedes Land sein Schicksal allein in die Hand nahm, sind vorbei. In Afghanistan wird heute das Recht und die Freiheit der westlichen Welt, aber auch der Menschen in Afghanistan verteidigt. Unter Einsatz des Lebens von jungen Deutschen, die unseren höchsten Respekt verdienen. 

Quelle: Westdeutsche Zeitung (ots)

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