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Shareholder Value, ade

Archivmeldung vom 02.10.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.10.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Bayer hat es mal wieder geschafft, die eigenen Investoren vor den Kopf zu stoßen. Denn das, was die mit "Bayer beschleunigt die Transformation" überschriebene Nachricht zu bieten hatte, musste auch den optimistischsten Investor aus den Schuhen holen. Zusammengefasst: Die Folgen der Covid-19-Pandemie werden Bayer schwerer belasten als zunächst vermutet.

Insbesondere im Agrogeschäft werden die Auswirkungen tiefgreifender sein als zunächst erwartet. Daher wird ein weiteres Sparprogramm eingeleitet, das bis 2024 zu weiteren Einsparungen von 1,5 Mrd. Euro führen soll - on top zu den laufenden Programmen, welche die Kostenbasis bis 2022 schon um 2,6 Mrd. Euro verkürzen. Zudem wird das Portfolio nach weiteren Assets abgeklopft, die sich versilbern lassen. Dennoch müssen sich die Anleger auf niedrigere Ausschüttungen in den nächsten Jahren einstellen. Last, but not least dräuen milliardenschwere Abschreibungen auf den Goodwill von Monsanto.

Dass die Aktie daraufhin um rund 13% einbrach, verwundert nicht - unabhängig davon, dass im Zuge der Glyphosat-Klagewelle schon ein zweistelliger Milliardenbetrag an Marktkapitalisierung vernichtet wurde. Investoren, die sich bislang darauf verließen, dass Bayer zur Wiedergutmachung für das Klagedebakel den Shareholder Value priorisiert, sehen sich nun eines Besseren belehrt. Zwar gibt Bayer vor, an der Dividendenpolitik - ausgezahlt werden 30 bis 40% des bereinigten Ergebnisses je Aktie - grundsätzlich festzuhalten, doch wird die Ausschüttungsquote in den nächsten Jahren eher am unteren Rand des Korridors liegen. 2018 und 2019 hatte Bayer dagegen mehr als 40% des bereinigten Ergebnisses je Aktie ausgeschüttet. Dem Aktionär war es recht, auch wenn die Dividende gemessen am unbereinigten Ergebnis je Aktie bisweilen gar nicht verdient worden war.

Das kann sich Bayer angesichts der hohen Verschuldung und der milliardenschweren Zahlungen für den Glyphosat-Vergleich, die den Cash-flow nicht nur 2020 stark belasten werden, schlicht nicht mehr leisten. Ganz abgesehen davon, dass auch das neue Sparprogramm zunächst einmal Geld kostet. Da fällt kaum noch ins Gewicht, dass sich die Monsanto-Akquisition nun auch jenseits der Klagen nicht rechnet. Denn die hehren Wachstumsversprechen, die Bayer mit der Übernahme eingegangen ist, erweisen sich zunehmend als Makulatur. Auf den mit der Monsanto-Übernahme bilanzierten Geschäftswert von 24,5 Mrd. Goodwill werden erste Abschreibungen fällig.

Quelle: Börsen-Zeitung (ots) von Annette Becker

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