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WAZ: Oscar öffnet die Türen: Der deutsche Film hat etwas zu erzählen

Archivmeldung vom 27.02.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.02.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Oscar für "Das Leben der Anderen" ist nur die glänzende Spitze. Das deutsche Kino, das an Masse und Klasse zugenommen hat, treibt in den letzten Jahren von Erfolg zu Erfolg. Davon künden auch die Europäischen Filmpreise für "Das Leben der Anderen" und "Good bye, Lenin!"

Solche Filme sind der beste Beleg dafür, dass deutsches Kino nur dann international erfolgreich sein kann, wenn es sich auf eigene Themen, unverwechselbare Optik und charakteristische Schauspieler besinnt. Weil das lange nicht der Fall war, weil das deutsche Kino sich an meist platten Komödien versuchte oder große Hollywood-Action mit kleinen Budgets nachahmen wollte, kam es aus dem Provinziellen nicht heraus. Jetzt zeigt "Das Leben der Anderen": Der bescheidene Etat von 1,8 Millionen Euro reicht sogar zum Oscar, wenn man etwas zu erzählen hat.

Viele deutsche Filme haben inzwischen etwas zu erzählen. Und es gibt neuere Produktions- und Verleihfirmen wie etwa die Berliner X Filme Creative Pool, die inzwischen selbstbewusst ihre Produkte im Ausland anbieten. "Lola rennt" längst rund um den Erdball, auch "Good bye, Lenin!" verkaufte sich blendend. "Das Parfüm" verbreitet ebenfalls weltweit seinen Geruch. Der Oscar für "Das Leben der Anderen" wird sowohl das Selbstbewusstsein der deutschen Filmbranche, als auch das Kino-Markenzeichen "Made in Germany" stärken.

Und er wird helfen, Gesichter des deutschen Films international zu etablieren. Durch "Bella Martha" wurde Robert De Niro auf Martina Gedeck aufmerksam und engagierte sie für "Der gute Hirte". "Das Leben der Anderen" wird ihre Karriere weiter beflügeln. Und Ulrich Mühe hat sowieso das Potenzial eines Weltklasse-Schauspielers. Zugegeben, es sind keine Hauptrollen, die Martina Gedeck, Julia Jentsch oder Moritz Bleibtreu in internationalen Kinoproduktionen spielten. Aber sie haben einen Fuß in die Tür gekriegt. Und wenn die gesamte deutsche Filmbranche aus Schauspielern, Regisseuren, Produzenten und Verleihern jetzt gemeinsam drückt, wird sie diese Tür weiter öffnen können. Nur Mut!

Gemeinsam, das bedeutet, dass die Sparten sich noch stärker vernetzen müssen. Dass neben staatlicher Filmförderung auch mehr Privatkapital eingestrickt werden muss. Kino und seine Weiterverwertung im Fernsehen und als DVD sind ein Zukunftsmarkt. Den sollte Deutschland nicht den anderen überlassen. Ein starkes Filmland ist die beste Voraussetzung dafür, dass dieser Oscar keine Eintagsfliege ist.

Quelle: Pressemitteilung Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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