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Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Unwort des Jahres

Archivmeldung vom 21.01.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.01.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Es ist schon 36 Jahre her, da sagte Kurt Biedenkopf, wer erfolgreich Revolution machen wolle, besetze keine Regierungsgebäude mehr, sondern Begriffe.

Der damalige CDU-Generalsekretär war verärgert: Linke Kräfte hatten gegen die Familienpolitik der Union polemisiert, und Biedenkopf wähnte allein wegen der frechen Begriffsbesetzung des Gegners die Demokratie in Gefahr. Hätte der CDU-Mann recht gehabt, läge heute die Demokratie in Trümmern. Was nämlich die Besetzung der Begriffe angeht, so haben die Parteipolitiker jeder Couleur von den Krawallos früherer Tage gut gelernt und betreiben seither ihr Geschäft unter der Tarnkappe beschönigender Begriffe. Wie wichtig der Machtelite der Schutz dieser Tarnkappe geworden ist, belegt auch die Geschichte des »Unworts«: Als Bundeskanzler Kohl 1993 die Gesellschaft für Deutsche Sprache wegen des »kollektiven Freizeitparks« (Platz 2) rügte, war die Kraft der Aktion dahin. Seither benennen die Regierten ihre Unwörter, aber wo ist der Volksvertreter, der schimpfende Bürger ernst nähme? Mit den »notleidenden Banken« geht es auf ausgetretenen Pfaden fort: Die Zeche zahlt der Steuerzahler, die Hochfinanz agiert unkontrolliert weiter, darf sich aber als Opfer fühlen. Biedenkopf sagte 1973 auch: »Die Argumente der Politik sind gut. Sie vertragen eine klare Sprache.« Wenn das stimmen würde, hätte es die »notleidenden Banken« nie gegeben.

Quelle: Westfalen-Blatt

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