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Neue Westfälische (Bielefeld): Blutige Unruhen in Thailand

Archivmeldung vom 17.05.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.05.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Hinter seinem friedlichen Lächeln muss Buddha zum Heulen zumute sein, wenn er das Blut auf Bangkoks Straßen sieht. Die Stadt brennt, und mit ihr bald das ganze Land. Thailand steht ein Bürgerkrieg bevor, dessen zweiter Verlierer schon jetzt feststeht: Für den reichen Süden sind die Unruhen vor allem eine wirtschaftliche Bedrohung, denn wenn der Weg ins vermeintliche Paradies durch die Hölle führt, bleiben die Touristen weg.

Damit versiegt die wichtigste Einnahmequelle für viele Familien, nachdem sie Jahr für Jahr weniger Fische im Netz fanden. Während der Süden durch die Folgen des industriellen Fischfangs zum Strukturwandel gezwungen wurde, blieb der Norden arm. Abgesehen von ein paar Trekking-Urlaubern verirren sich nicht viele Touristen in die Berge von Chiang Mai. Die meisten zieht es in die Party-Zentren im Süden oder ins Rotlichtmilieu. Die Spuren, die sie hinterlassen, sind eine ökologische wie kulturelle Zerreißprobe für die Einheimischen. Wer sich abseits der Traumstrände umsieht, stößt nicht selten auf riesige Müllkippen. Thailands Regierung hat es den Touristen leicht gemacht, die Augen vor den Problemen zu verschließen. Doch der Nord-Süd-Konflikt zeigt einmal mehr, dass einseitiges Wachstum auf Kosten anderer zu keinem glücklichen Ende führt.

Quelle: Neue Westfälische

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