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Die Energiewende lässt Karstadt sterben

Archivmeldung vom 06.09.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.09.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Was hat die Energiewende mit Karstadt zu tun? werden sie erstaunt fragen. Missmanagement und Heuschrecken sind doch die Verursacher! Das wird in allen Medien und Wirtschaftsnachrichten berichtet. Doch die Realität sieht anders aus.

Nicolas Berggruen, der die letzten vier Jahre Eigentümer von Karstadt war, sagte in einen Interview der Süddeutschen Zeitung, er sei an den Forderungen der Gewerkschaft Verdi gescheitert, die er akzeptiert hatte. Weiter führte er das Kaufverhalten der Deutschen an, das von ihm und dem nicht deutschen Management falsch eingeschätzt wurde. So hat er für einen symbolischen Euro Karstadt an die Signa Holding des österreichischen Investor René Benko abgegeben.

Kann es der neue Eigentümer schaffen, Karstadt wieder in die Gewinnzone zu führen? Die Antwort ist eindeutig: Nein! Auch das beste Management und weitere Investitionen werden Karstadt nicht retten, weil die Kaufkraft in Deutschland fehlt.

Auf Energie können wir nicht verzichten

Ursache ist die teure, ideologisch begründete Energiewende. Sie kostet den Bürgern Jahr für Jahr immer mehr. Da keiner auf Energie verzichten kann, wenn er weiter in einer warmen Wohnung leben will, weiter elektrisches Licht, Radio und Fernsehen haben will, weiter die Arbeitsersparnis durch Kühlschrank, Waschmaschine, Kühlmaschine, Staubsauger usw. nutzen will und wenn er weiter schnell auch größere Strecken zur Arbeit, zum Einkaufen und zu Freunden bewältigen will, muss er auf andere ihm weniger wichtige Dinge verzichten. Die steigenden Energiepreise führen also zu einem Kaufkraftverlust für Waren, die weitgehend im Sortiment von Karstadt zu finden sind. Und auch diese Waren werden immer teurer, weil ein erheblicher Teil der Kosten Energiekosten für die Herstellung, Verteilung und Verkauf sind.

Kaufkraftverluste

Wie teuer ist die Energiewende? Veröffentlicht und weitgehend bekannt sind die lukrativen und mit jeder neuen Anlage weiter steigenden Einspeisevergütungen an die Betreiber von Windstrom-, Solarstrom- und Biostrom (Ökostrom). Zurzeit sind es 23 Milliarden Euro pro Jahr. Das sind knapp 300 Euro für jeden Bundesbürger jährlich. Der Bundesrechnungshof hat darüber hinaus ermittelt, die Bundesministerien für Wirtschaft, für Umwelt und für Bildung haben unkoordinierte Förderungsprogramme für Ökostrom mit dafür zuständigen Verwaltungen, die jedes Jahr mehr als 10 Milliarden Euro dem Steuerzahler kosten. Zusätzlich finanziert und bezuschusst die staatseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) Ökostromanlagen mit rund 20 Milliarden Euro aus Steuermitteln. Über den weiter steigenden Strompreis werden die Verbraucher für die Einspeisevergütungen direkt zur Kasse gebeten. Die übrigen Kosten müssen sie mit steigenden Steuern begleichen. Insgesamt sind dies mehr als 650 Euro pro Bundesbürger im Jahr. Der Aufwand der Länder, Städte und Gemeinden für die Energiewende ist hier noch nicht eingerechnet.

Überlebensstrategie

Karstadt braucht zum Überleben einen Umsatz von knapp 3 Milliarden Euro im Jahr. Da die Kaufhauskette vorwiegend auf Waren für die Bürger mit kleinen und mittleren Einkommen ausgerichtet ist, die nicht, wie die Grundnahrungsmittel und die Energie, lebensnotwendig sind, trifft sie die kaufkraftzehrende Energiewende besonders hart. Ein noch so gutes Management und selbst kooperative Gewerkschaften können die nötige Kaufkraft nicht herbeizaubern. Wie Karstadt leiden auch viele andere Händler und Handwerker unter dem Kaufkraftschwund. Die wachsende Zahl von Geschäftsaufgaben in den deutschen Städten ist dafür ein Beleg.

„Eine Chance hat Karstadt nur, wenn die kostenträchtige und unsinnige Energiewende beendet wird. Dazu müssen Management und Gewerkschaften aufrufen und für die Energieversorgung eine freie Marktwirtschaft fordern, die eine Halbierung der Energiekosten bringt. Ein politisches Wohlverhalten führt in die Sackgasse“, sagt der Vorsitzende vom Stromverbraucherschutz NAEB e.V. (www.naeb.de), Heinrich Duepmann, zu Recht.

Kommentar von Prof. Dr. Hans-Günter Appel (Beiratsvorsitzender NAEB e.V.)

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