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Lausitzer Rundschau: Macht ohne Substanz Commerzbank speckt ab und strebt wieder Gewinn an

Archivmeldung vom 09.05.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.05.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Commerzbank schrumpft, freiwillig und gezwungenermaßen. Sie stößt verlustreiches Geschäft ab, das die Dresdner Bank mitgebracht hat. Sie konzentriert sich auf private und Firmenkunden vor allem in Deutschland, sie vermittelt fast den Eindruck, künftig als Sparkasse auftreten zu wollen, natürlich mit Gewinninteressen.

Aber alles, was der Vorstandsvorsitzende Martin Blessing an optimistischen Zukunftsäußerungen am Freitag von sich gab, stand unter einem Vorbehalt: Ob die Gewinne wieder kommen, ob die Kapitalbasis ausreicht, immer hieß es: Ja, aber. Die Bedingung lautete, dass die Krise nicht eine noch schlimmere Wendung nehme. Die amerikanische Regierung wollte es genauer wissen und hat die Banken angehalten, sich einem Stresstest zu unterziehen. Er sollte aufzeigen, was mit den Bankbilanzen passiert, falls in Amerika die Wirtschaft weiter schrumpft, mehr Kredite ausfallen als bisher gedacht, mehr Menschen arbeitslos, mehr Unternehmen zahlungsunfähig werden. Das Ergebnis: Zehn der 19.größten amerikanischen Banken haben den Test nicht bestanden. Die betroffenen Häuser, darunter auch die Bank of America, müssen sich deshalb in den nächsten Wochen insgesamt 75.Milliarden Dollar frisches Kapital beschaffen. Es gehört zu den Eigenarten der Börse, dass sie mit noch schlimmeren Ergebnissen gerechnet hatte. Die "nur" 75.Milliarden lösten deshalb Freude aus. Dabei ist doch bekannt, dass bei den Banken das Kapital in den Köpfen und im Charakter der Manager steckt. Der Würzburger Betriebswirt und "Hauptversammlungsschreck" Ekkehard Wenger hält deshalb gar Bankaktien für eine schlechte, weil nicht kalkulierbare Anlage: Wenn die Köpfe gehen oder versagen, sei das Kapital weg, lautet seine Argumentation. Da ist was dran: Banken haben Macht. Was sie nicht finanzieren, wird nicht produziert. Aber finanzielle Substanz haben sie nur wenig. Und wenn rekapitalisierte Banken schlecht geführt werden, dann hilft das viele schöne neue Geld - nichts.

Quelle: Lausitzer Rundschau

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