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Rheinische Post: Russland wird dämonisiert

Archivmeldung vom 18.08.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.08.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der deutsche Blick auf Russland ist ein Tunnelblick: Er sieht nur die Rückentwicklung einer angeblichen Demokratie (unter Jelzin) zu einem autoritären Staat (unter Putin und Medwedew). Es ist ein arroganter Blick, der zu vieles ausblendet.

Zuerst einmal die innerrussische Situation: Wladimir Putin und sein Nachfolger als Staatspräsident, Dimitri Medwedew, müssen einen instabilen Vielvölkerstaat mit immensen sozialen Brüchen zusammenhalten. Die bürgerliche Mittelschicht, die ein demokratisches Gemeinwesen tragen kann, wächst erst langsam heran. Dazu ist das russische Selbstbewusstsein durch den Verlust des Weltmachtstatus angegriffen. Das provozierende Verhalten der USA in Georgien und anderswo tut ein Übriges. Russland fühlt sich in die Enge getrieben, vor allem aber unverstanden. Deshalb handelt Bundeskanzlerin Angela Merkel ungeschickt, wenn sie dem zweifelhaften georgischen Präsidenten Saakaschwili, der den Krieg vom Zaum brach, die Nato-Mitgliedschaft in Aussicht stellt. Nur weil ihr Vorgänger sein Geld als Gasprom-Lobbyist verdient, muss Schröder nicht unrecht haben mit seiner Warnung, Russland zu dämonisieren. Der Krieg war furchtbar, beide Seiten haben Gräueltaten begangen. Als Reaktion eine der beiden Seiten zu ächten und die andere mit dem Nato-Beitritt zu belohnen, ist eine zu simple Strategie.

Quelle: Rheinische Post

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