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Westdeutsche Zeitung: Opel

Archivmeldung vom 28.02.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.02.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Mit Spannung war der Sanierungsplan für Opel erwartet worden, von dem das Überleben des traditionsreichen Autobauers abhängt. Doch das, was GM-Europa-Chef Carl-Peter Forster gestern präsentierte, war mehr als dürftig. Opel will sich von GM abkoppeln, aber nicht so ganz, lautete die nebulöse Formulierung, die die Grundlage dafür sein soll, dass der deutsche Steuerzahler 3,3 Milliarden Euro in die Sanierung des Autobauers steckt.

Darf sich der Staat auf ein solches Abenteuer einlassen? Schließlich stecken im Opel-Plan noch eine Reihe weiterer Unwägbarkeiten, die die Rettungsaktion zu einem Himmelfahrtskommando machen können. Der Mutterkonzern General Motors steht kurz vor der Insolvenz. Wie lange das Geld dort noch reicht, ist derzeit völlig offen. Dennoch sind von den Amerikanern drei Milliarden Euro in Form von Sachwerten und Patenten zur Rettung der deutschen Tochter fest eingeplant - ein riskantes Unterfangen. Und auch darin steckt ein Skandal: Opel bekommt damit nämlich nur die Patente an den selbst entwickelten Modellen zurück, die das Unternehmen vor Jahren an die US-Mutter abtreten musste. Hinzu kommt, das Opel selbst keineswegs ein gesundes Unternehmen ist, das einzig und allein wegen der drohenden Insolvenz von General Motors und der aktuellen Wirtschaftskrise am Rande des Abgrunds steht. Die Marke mit dem Blitz kämpft in Deutschland seit Jahren mit sinkenden Marktanteilen. Das Image ist trotz einiger guter neuer Modelle immer noch angestaubt. Und Opel machte - ebenso wie der Mutterkonzern - im vergangenen Jahr Milliardenverluste. Die Finanzkrise und die folgende Rezession haben die Probleme der Autobauer weltweit verschärft. Doch richtig ist auch, dass die Branche bereits ohne diesen Absturz tief in der Krise steckte. Die Zulassungszahlen in Deutschland gehen seit Jahren zurück, die Folge sind Überkapazitäten. Dazu kommt eine verfehlte Modellpolitik, an der auch Opel zu lange festgehalten hat. Die Risiken, die sich der Staat und letztlich der Steuerzahler mit einer Milliarden-Bürgschaft für Opel aufbürdet, sind enorm. Es besteht die Gefahr, dass die Rettungsaktion zu einem Fass ohne Boden wird. Oder den Bereinigungsprozess lediglich verzögert - siehe Holzmann.

Quelle: Westdeutsche Zeitung

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