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BERLINER MORGENPOST: Die richtige Entscheidung

Archivmeldung vom 22.09.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.09.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Es wird sie nicht geben: die Mauer aus 420 tonnenschweren echten Betonelementen, die für vier Wochen rund um das Kronprinzenpalais in Mitte aufgestellt werden sollte. Die Pläne des russischen Filmemachers Ilya Khrzhanovsky, der dort, in dem Mauerareal, Diktatur erlebbar machen wollte, sind am Widerstand der Berliner Behörden gescheitert. Und das ist aus vielerlei Gründen richtig so.

Zum einen wegen der Sicherheitsfragen. Die Veranstalter des Großprojekts mit dem Namen "Dau" seien nicht in der Lage gewesen, den sicheren Ablauf des Mauerprojekts, zu dem täglich rund 3000 Menschen erwartet wurden, zu garantieren, so die Behörden. Doch Sicherheit hat in unserem Land bei solchen Großevents zu Recht Priorität.

Zum anderen, so wurde am Freitag deutlich, haben Khrzhanovsky und seine Unterstützer, also auch die Berliner Festspiele, wohl völlig falsch eingeschätzt, wie komplex und auch kompliziert solch ein Vorhaben ist. Anders ist es nicht zu erklären, dass sie noch nicht einmal einen sicheren Platz definieren konnten, um den Schwerlastkran für die Anlieferung der tonnenschweren Mauerteile aufzustellen. Wie naiv muss man sein, wenn man die Genehmigung für solch ein Großprojekt sechs Wochen vor Beginn beantragt.

Wer wissen will, welch schreckliche Folgen der Mauerbau für die Menschen hatte, der kann das gut nachempfinden an der Bernauer Straße, auf dem ehemaligen Mauerweg oder in der Ausstellung der Stiftung Berliner Mauer. Oder noch eindringlicher bei einem Besuch im ehemaligen Stasi-Gefängnis in Hohenschönhausen, geführt von einem Zeitzeugen, der damals selbst im Gefängnis saß.

Berlin, da bin ich überzeugt, braucht keine neuen Mauern. Auch nicht knapp 30 Jahre nach dem Fall der Mauer. Feiern wir lieber die deutsche Einheit, stellen wir keine neuen Mauern auf.

Quelle: BERLINER MORGENPOST (ots)  von Christine Richter

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