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Börsen-Zeitung: Krisenzeichen

Archivmeldung vom 27.10.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.10.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Anzeichen mehren sich, dass es auf dem internationalen Stahlmarkt noch längst nicht wieder so rund läuft wie von Optimisten erhofft. Schon vor zwei Wochen hat Posco aus Südkorea - immerhin der drittgrößte Stahlkocher weltweit - die Prognosen zurückgeschraubt. Der größte amerikanische Konkurrent US Steel musste nun tiefrote Zahlen für das dritte Quartal verkünden. Und Weltmarktführer ArcelorMittal erschreckte die Märkte mit einem mehr als enttäuschenden Ausblick für die nächsten Monate.

Die hohen Zuwachsraten bei der Rohstahlproduktion, die Unternehmen und Verbände der Branche in der ersten Jahreshälfte verkünden konnten, sollten niemanden täuschen: Die Krise in der Stahlindustrie ist noch längst nicht ausgestanden. Denn die Verbesserungen waren unter anderem auf die katastrophal niedrige Vergleichsbasis aus dem Vorjahr zurückzuführen und auf die Aufstockung der Läger - und nicht nur auf eine reale Nachfragebelebung.

Nicht von ungefähr sinkt die Kapazitätsauslastung der Hersteller bereits seit mehreren Monaten wieder kontinuierlich. Unternehmen wie ArcelorMittal nehmen in Europa vorübergehend wieder Hochöfen aus dem Markt. Und auch die Hoffnung, die Kostenexplosion auf der Rohstoffseite über Preiserhöhungen einfach komplett an die Kunden durchreichen zu können, hat schon erste Dämpfer bekommen.

Hinzu kommt, dass die bisherige Wachstumslokomotive China an Zugkraft verloren hat. Für die vergangenen Monate hat das für die internationale Stahlindustrie mit Abstand wichtigste Land sogar rückläufige Produktionszahlen veröffentlicht. Ein schwacher Immobiliensektor und das Auslaufen öffentlicher Konjunkturprogramme machen sich bei der Stahlnachfrage deutlich bemerkbar. Und auch im nächsten Jahr wird sich China unterproportional entwickeln, wie auch schon zu Monatsbeginn auf der Weltstahlkonferenz in Tokio prognostiziert.

Deutschland gilt in der Branche im Moment noch als außergewöhnlich robuster Markt. Hiervon profitiert unter anderem ThyssenKrupp. Der größte deutsche Stahlproduzent setzt mehr als die Hälfte seines Stahls in einem Radius von 500 Kilometern rund um den Standort Duisburg ab. Die starke heimische Basis federt zurzeit noch die Marktschwäche in anderen Regionen ab.

Quelle: Börsen-Zeitung

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