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Lausitzer Rundschau: Zu Ärzte-Proteste/Sparpolitik: Über das Ziel hinaus

Archivmeldung vom 25.03.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.03.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Nach den Uni-Klinikärzten machen jetzt auch die niedergelassenen Mediziner ihrem Ärger über die Gesundheitspolitik Luft. Der Protest mutet allerdings zum Teil kopflos an.

Wenn etwa die Forderung nach einem Ausstieg aus dem bisherigen Kassenpatientensystem laut wird, dann schneiden sich die Weißkittel ins eigene Fleisch. Denn die allermeisten von ihnen sind auf die Einkünfte aus den Behandlungen der gesetzlich Versicherten angewiesen. Nur wer sein Einkommen voll über Privatpatienten deckt, darf an dieser Stelle gelassen bleiben. Auch der Feldzug gegen das Arzneimittelsparpaket schießt über das Ziel hinaus. Den Löwenanteil der geschätzten Einsparungen von jährlich 1,3 Milliarden Euro soll nämlich die Pharmabranche erbringen, indem ihre Naturalrabatte an die Apotheken verboten werden.
Es ist vernünftig, bei den Arzneimittelkosten auf die Bremse zu treten. Allein im Vorjahr stiegen die Ausgaben für Salben und Pillen um 3,3 Milliarden Euro. Dieser stolze Zuwachs ist längst nicht nur dem medizinischen Fortschritt geschuldet. Warum ein teures Medikament verschreiben, wenn es auch ein preiswertes tut? Vor diesem Hintergrund ist die Bonus-Malus-Regelung sinnvoll. Nach dem noch zu verabschiedenden Gesetz wird sie übrigens gegenstandslos, wenn sich Kassen und Kassenärztliche Vereinigung in Eigenregie auf mehr Wirtschaftlichkeit bei der Arzneiversorgung verständigen. Bleibt noch die zum Teil niedrige Bezahlung der Praxisärzte. Hier muss in der Tat etwas geschehen. Klar ist allerdings auch, dass der Kuchen in immer mehr Stücke zerfällt.
In den vergangenen Jahrzehnten ging die Zahl der niedergelassenen Ärzte deutlich nach oben. Das Heer der Patienten blieb dagegen fast unverändert. Insofern hat auch der individuelle Einkommenszuwachs der Mediziner Grenzen.

Quelle:Pressemitteilung Lausitzer Rundschau

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