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Westdeutsche Zeitung: IKB-Bank

Archivmeldung vom 30.11.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.11.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Bankenszene ist in Aufruhr. Lange Zeit hochprofitable Häuser wie etwa die IKB kämpfen ums nackte Überleben, nahezu jede Landesbank ist schwer angeschlagen. Rechnet man die Lücken zusammen, die sich in den vergangenen zwölf Monaten aus den unterschiedlichsten Gründen aufgetan haben - die US-Immobilienkrise ist sicherlich der gewichtigste, aber nicht der einzige -, kommt man schnell auf zweistellige Milliardenbeträge.

Hier lauert eine große Gefahr für die Konjunktur. Sie ist nicht so im Fokus der Öffentlichkeit wie etwa die Inflationsrate, dafür aber deutlich unberechenbarer. Gelingt es zum Beispiel nicht, die IKB zu retten, könnte dies das gesamte Bankensystem ins Wanken bringen. So weit ist es noch nicht, bisher haben die Selbstheilungskräfte der Branche gewirkt - da kann man nur die Daumen drücken. Aber die Krise hat schon jetzt nachhaltige Folgen für den Bankenplatz Düsseldorf. Es wird immer deutlicher: Er steht kurz vor der Bedeutungslosigkeit. Denn die hochfliegenden Pläne, die die Landesregierung mit der WestLB hatte, liegen auf Eis.
Eine Fusion mit der Landesbank Baden-Württemberg, so wie es die Sparkassen fordern, ist die naheliegendste Lösung für ein zukunftsfähiges Geschäftsmodell. Es würde aus zwei Halbstarken einen Erwachsenen machen, es würde der WestLB das Geschäft mit dem Direktkunden öffnen. Es hat aber aus Sicht von Ministerpräsident Rüttgers und seinem Finanzchef Linssen zwei Nachteile: Es würde kaum Geld fließen, NRW wäre in der Liaison nur der Juniorpartner. Rüttgers lehnt den Plan ab. Also muss eine Alternative her. Und die bestand bislang in dem kühnen Plan, die WestLB mit frischem Geld so stark zu machen, dass sie die IKB-Bank übernehmen könnte. Die aktuelle Entwicklung hat das durchkreuzt, eine Düsseldorfer Super-Bank von national überragender Bedeutung wird es so nicht geben. Zumal auch völlig unklar ist, wer das Geld für eine Kapitalerhöhung geben soll - das Land selbst, die bereits sehr engagierte NRW-Bank oder gar ausländische Investoren, die berüchtigten Heuschrecken? Es wird also höchste Zeit, dass das Land ein tragfähiges Konzept vorlegt. Die Bayern haben bereits ihre Konsequenzen gezogen. Sie halten an ihrer Landesbank fest. Auch das ist eine Lösung.

Quelle: Pressemitteilung Westdeutsche Zeitung

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