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Polnisches Puzzle

Archivmeldung vom 20.04.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.04.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Zuerst versprach ich mir, ein ganzes Jahr nicht über die Katastrophe bei Smolensk zu schreiben. Dann dachte ich an einen Monat, schließlich an eine Woche eines solchen Verbots. Da aber teilte das Polnische Fernsehen (TVP) auf seiner Website www.tvp.info mit, ein Spielzeug von schockierender Wirkung sei im Verkauf zu haben. Das ist ein Puzzle, wenn man die Teile richtig zusammenfügt, bekommt man eine Karte von Europa. Auf der Website des Produzenten steht, dass es 58 Bestandteile hat und für Kinder ab sechs Jahren bestimmt sei. Auf dieser Karte werden Informationen über die Geschichte einiger Ortre angegeben. Und natürlich fand sich dort ein Platz für Katyn und Smolensk.

"Mord von polnischen Offizieren 1940. Tod von Präsident Lech Kaczynski bei einem wahrscheinlichen Attentat 2010". Die Aufschriften evolutionieren. Auf der Karte liest man den Vermerk "Unerklärkiche Katastrophe". Aber auf einer Karte, die eine polnische Journalistin später kaufte, heißt es: "Wahrscheinliches Attentat". Wie der Produzent in einem Intereview für tvp.info sagte, seien das alte Versionen, in der neuen Auflage könnte es heißen "Attentat", ohne das Beiwort "Wahrscheiliches".

Auf der Site des Produzenten heißt es: "Unsere Puzzles entsprechen den Forderungen, die Eltern gemeinsam mit den Kindern anzulernen. Dank einer hohen Einschätzung dieses Projektes von Lehrern der Grund- und Mittelschulen haben wir eine finanzielle Unterstützung aus den Mitteln der Europäischen Union bekommen."

Es sieht so aus, als überschritten wir die Grenze der moralischen Gemeinheit, verirrt in den Wolken des Absurden, wie die TU von Präsident Kaczynski im Smolensker Nebel. Aus dem Geld der EU bringen wir den Kindern nicht die wirkliche Geschichte, sondern Erfindungen bei und erziehen ihnen von früh auf den Hass an. Ich will nicht präzisieren, gegen wen, aber wenn die Rede nun einmal von einem Attentat ist, muss doch jemand dahinter stecken.

Die Einstellung der Polen zur Katastrophe der Präsidentenmaschine ist aus der Popularität der Anfragen in Google zu sehen: Die "Smolensker Tragödie" ergab 600.000 Anfragen, die "Smolensker Lüge" 117.000. Lassen wir für einen Moment zu, dass beide Kategorien die Meinungen sowohl der Anhänger als auch der Gegner einer Verschwörung enthalten. Schauen wir, in welchem Verhältnis die breiteste Kategorie, "Smolenksker Tragödie" (600.000 Anfragen), zu den übrigen steht. Bei "Smolensker Mord" sind es 669.000 Anfragen, bei der "Smolensker Verschwörung" 219.000, beim "Smolensker Blutvergießen" 34.000. Laut verschiedenen Forschungen glauben 24 bis 33 Prozent der Polen an ein Attentat bei Smolensk. Die Ergebnisse der Angaben des Suchsystems erlauben die Annahme, dass sich diese Zahl nicht vermindern wird. Jedenfalls nicht in der nächsten Zeit. Die Opfer der Katastrlophe werden in den polnischen Massenmedien bereits "Märtyrer" genannt – als hätten sie ihr Leben für den Glauben hingegeben oder als hätten sie mit der Waffe in der Hand auf dem russischen Boden gekämpft.

Der Präsident der Republik Polen Lech Kaczynski – ein meiner Meinung nach sehr schwacher Präsident – ist neben den Gruften von polnischen Königen in den Krypten des Doms von Wawel begraben. In den Massenmedien wird er "ein gefallener Märtyrer", ein Opfer des "Smolensker Attentats" oder des "Smolensker Mordes" genannt. Den Kindern wird ab ihrem 6. Lebensjahr der Gedanke an den Anschlag eingehämmert, ebenso wie der Gedanke, dass diese Menschen von den Russen getötet worden seien.

Beim Betrachten der Spiele der in Polen entstehenden Smolensker Sekte mit den Kindernköpfen frage ich mich, womit man diese Spiele vergleichen könnte. Spiel mit einer Schere in einem Kindergarten? Granaten bei Turnstunden in der Schule?

Ich verstehe, dass es die Freiheit der Meinungsäußerung gibt. Ich bin ebenfalls dafür. Hat diese Freiheit überhaupt Grenzen? Aber gewiss doch! In Polen verbietet das Gesetz die Propaganda der nazistischen und kommunistischen Symbole. Man kann die Tätigkeit politischer Parteien verbieten. Warum aber wird nichts gegen diesen Taumel von Hass und Lüge namens Antoni Macierewicz unternommen? (Macierewicz ist Vorsitzender der parlamentarischen Gruppe des polnischen Sejms zur Untersuchung des Flugzeugunglücks bei Smolensk.)

Denn wenn die Ideologie der Smolensker Sekte zu einem Bestandteil der Weltanschauung der Polen wird, wird die Redefreiheit verschwinden. Menschen, die meine Ansichten teilen, werden hinter Gitter kommen oder emigrieren müssen. Auf alle Fälle habe ich meine Tochter für die Überlebenskurse gemeldet.

Wenn die Regierung von Donald Tusk Angst hat, Sanktionen wegen der Verdummung der Menschen einzuführen, fordere ich zu einfachen Lösungen auf: Zwangsjacke und Irrenanstalt! Aber eine nicht allzu rigoriose Anstalt, die erlauben würde, den Kranken Macierewicz unter der Bedingung zu besuchen, dass der Besucher mit ihm freiwillig bleibt. Es ist nicht weiter schlimm, wenn sich das Krankenhaus in ein Klo ster der Slmolensker Sekte verwandelt. Lasst uns doch experimentieren! Wir geben ihnen Plastilin für das Modellieren ihrer Idole und Theaterkostüme, damit sie sich als Napoleons verkleiden können. Lasst uns ihnen auch noch eine Schere geben, dazu Trinitrotoluol, Vakuumbomben, einen Birkenhain und Nebel. Viel, sehr viel Nebel.

Kommentar von Darczewski Cyprian - „Stimme Russlands"

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