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Lausitzer Rundschau: Der zweite Tod - Modekonzern Escada muss Insolvenz anmelden

Archivmeldung vom 13.08.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.08.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Escada hat von seinem Gründungsnimbus gelebt. Der ist jetzt aufgezehrt. Er lebt nur noch in der Geschichte des Modehauses, allerdings an durchaus prominenter Stelle.

"Margaretha, die schöne Schwedin, war das Topmodel des Hauses Jacques Fath. Wolfgang Ley war ein dynamischer, junger Unternehmer, ehrgeizig und improvisationsfreudig. Als sich die Lebenslinien der beiden trafen, entstand eine große Liebe und es fand sich ein unwiderstehliches Team." Der Tod Margaretha Leys im Jahr 1992 hat diese Love-Story beendet. Damals begann auch der Anfang vom Ende des Modehauses Escada. Der Witwer Wolfgang Ley hat es nicht vermocht, die richtigen Designer an sich zu binden. Der Börsengang 1986 hat dem Unternehmen wohl auch zu viel Geld in die Kasse gespült, Geld, das zu locker ausgegeben wurde. Wachstum war angesagt. Aber Escada konnte seine Position nicht halten. Das Haus weiß selbst, dass es sich weniger stark als der Gesamtmarkt entwickelt hat, also auch an Managementfehlern gescheitert ist. In den vergangenen zehn Jahren hat Escada viermal kleine Gewinne, aber sechsmal große Verluste ausgewiesen. Die zwei wichtigsten Märkte für Escada, Amerika und Russland, zeigten den deutlichsten Einbruch. Von dem einen ist die Finanzkrise ausgegangen, im anderen lebten die Reichen gut von überzogenen Ölpreisen. Aber als die Krise Milliardäre zu Millionären "verarmen" ließ, überlegte auch diese Klientel, ob es sinnvoll ist, der geliebten Frau jeden Tag ein Kleidchen für 1800 Euro zu gönnen. Sollte Escada auch im Insolvenzverfahren nicht gerettet werden können, stürbe die schöne Schwedin ein zweites Mal und dann wohl endgültig. Es gibt schlimmere Pleiten. Aber ein bisschen Glamour kann Deutschland durchaus vertragen. Freilich: Auch der muss erarbeitet sein.

Quelle: Lausitzer Rundschau

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