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Allg. Zeitung Mainz: Angst frisst die Konsumlust

Archivmeldung vom 29.05.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.05.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die deutsche Wirtschaft wächst in einem Tempo, vor allem aber in einer Breite und Tiefe, dass sich selbst altgediente Ökonomen die Augen reiben. Der Boom findet dort statt, wo langfristige Güter und Werte geschaffen werden, also in den Unternehmen.

Sie bringen ihren Maschinenpark auf den neuesten Stand, sie erweitern Hallen und Gebäude oder bauen ganz neu. Dies ist ein klarer Beweis für die Solidität und Robustheit des Aufschwungs. Alles in Ordnung also in der Republik? Leider nein, denn beim Verbraucher macht sich Angst breit, Angst davor, dass alles, was er erreicht hat, alles was er sich geschaffen hat, von der Inflation aufgefressen wird. Es ist völlig unerheblich, ob das volkswirtschaftlich betrachtet stimmt, allein die um sich greifende Furcht droht jede Lust auf Konsum zu ersticken. Wer an der Tankstelle über 1,50 Euro für den Liter Sprit zahlen muss, geht nicht mehr ins Lokal essen, wem 20 oder gar 30 Prozent höhere Gaspreise drohen, der kauft sich kein neues Jackett. Gefühlte Inflation nennt der Fachmann das und wiegelt unter Hinweis auf die grundsoliden Rahmendaten ab. Das mag stimmen, von einer Rezession ist dieses Land im Gegensatz zu den USA meilenweit entfernt. Dennoch, diese gespaltene Konjunktur wird zwangsläufig zum Umdenken und dann zu Umbrüchen führen. Das wiederum muss nicht schlecht sein, denn hier stecken große Chancen zur Gestaltung der Zukunft. Weil der Preisschub zum überwältigenden Teil von teurem Benzin, Heizöl und Gas ausgeht und keine Ende dieser Entwicklung abzusehen ist, werden zum Beispiel spritsparende Autos oder solche mit alternativen Antrieben einen ungeheuren Boom erleben. Und wer sich kein neues Auto kauft, steigt auf die Bahn um, was in diesem Jahr schon sehr deutlich messbar ist. Es scheint, als ob das, was Appelle, Auflagen und Strafsteuern bislang nicht vermochten, nämlich sich umweltbewusster zu verhalten, nun von den Marktregulativen Angebot und Nachfrage erzwungen werden wird.

Quelle: Allgemeine Zeitung Mainz

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